Gemäldefund-Presskonferenz: Gurlitt verschwunden!

Der Fund einer Kunstsammlung in München gilt als Sensation. Wie gut sind die Bilder erhalten? Warum war der Fund geheim? Die Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft.
von  dpa
Schwabing Haus Kunst-Schatz
Schwabing Haus Kunst-Schatz © Thomas Gautier

München – Nach dem Fund der spektakulären Kunstsammlung in einer Münchner Wohnung äußert sich erstmals die Staatsanwaltschaft!. Bei der Pressekonferenz in Augsburg wird auch die renommierte Kunstexpertin Meike Hoffmann von der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ der Freien Universität Berlin erwartet. Sie hat die Werke der Sammlung untersucht und will nun erste Erkenntnisse präsentieren.

Hier die wichtigsten Aussagen auf der Pressekonferenz:

 

 

+++ Außerdem hat Gurlitt wohl weitere 15 Werke über Lempertz verkauft. Auch ein Kandinsky soll dabeigewesen sein

 

+++ Der Aufenthaltsort von Gurlitt ist übrigens unbekannt! Auch Die Staatsanwaltschaft und die Polizei wissen nicht, wo er sich derzeit aufhält. Da er schon ausgesagt hat, spiele das auch keine Rolle.

+++ Der spektakuläre Kunstfund in München umfasste nicht nur Werke der klassischen Moderne, sondern auch deutlich ältere Bilder. Das älteste Werk stamme aus dem 16. Jahrhundert

+++ Die Fotos der Werke sollen nicht online gestellt werden, sagte Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz. Denn dies könnte die Interessen von Anspruchsberechtigten verletzen.

+++ Die Werke seien „von ganz außerordentlicher Qualität“, sagte die Berliner Kunsthistorikerin Meike Hoffmann. Die Bilder entdeckt zu haben, sei „natürlich ein unheimliches Glücksgefühl“. Die Einzelforschung zu den einzelnen Künstlern werde davon sehr profitieren.

+++ Der Leiter des Zollfahndungsamts München, Siegfried Klöble, sagte, die Bilder seien nicht in einem Depot in Garching bei München gelagert, sondern anderswo untergebracht.

+++ Die Berliner Kunsthistorikerin Meike Hoffmann rechnet damit, dass die Ermittlungen, bei welchen Bildern es sich um Raubkunst handelt, noch lange andauern werden.

+++ Zu den beschlagnahmten Bildern gehören nach Angaben der Ermittler unter anderem Werke von Picasso, Chagall, Marc, Nolde, Spitzweg, Renoir, Macke, Courbet, Beckmann, Matisse, Liebermann, Dix. Einige Bilder seien bisher unbekannt gewesen, sagte die Berliner Kunsthistorikerin Meike Hoffmann.

+++ Die Berliner Kunsthistorikerin Meike Hoffmann sagte, es handele sich nicht nur um Werke der klassischen Moderne, sondern auch um Bilder des 19. Jahrhunderts. Das älteste Werk stamme aus dem 16. Jahrhundert. Es gehe nicht nur um NS-Raubkunst.

+++ Die Durchsuchung der Wohnung fand im Jahr 2012 statt. Dies teilte der Leiter des Zollfahndungsamts München, Siegfried Klöble, mit. Die Kunstwerke seien in sehr gutem Zustand gewesen, fachgerecht gelagert. Man gehe nicht davon aus, dass es anderswo noch andere Bilder des Sammlers gebe.

+++ Die Behörden haben bei dem spektakulären Kunstfund in München 1285 ungerahmte und 121 gerahmte Bilder beschlagnahmt. Dies teilte der Augsburger Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Augsburg mit.

 

 

 

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