Geld-Ausstellung wird verlängert

Das Prinzip Geld und seine Bedeutung für die Gesellschaft: Die Sonderausstellung „Alles kann Geld sein….“ im Museum Mensch und Natur wird verlängert
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Dort gibt es Vitrinen mit verschiedenen Zahlungsmitteln wie Salz, Tabak, Tee oder Kakao.
B.Schmalzl/Museum Mensch und Natur 4 Dort gibt es Vitrinen mit verschiedenen Zahlungsmitteln wie Salz, Tabak, Tee oder Kakao.
Geldkoffer: Mit abnehmendem Materialwert steigt das Risiko von Geldentwertungen, weil zum Beispiel zur Finanzierung von Kriegen die Geldmenge einfach aufgebläht werden kann. Deutschland hatte daher im vergangenen Jahrhundert gleich zwei Mal mit Inflation und Geldentwertung zu kämpfen. Der hier gezeigte Koffer zeigt Inflationsgeld aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Am 20. November 1923 konnte man mit seinem Inhalt von mehr als 313 Milliarden Mark gerade noch zwei Eier kaufen.
K. Glaw/Museum Mensch und Natur 4 Geldkoffer: Mit abnehmendem Materialwert steigt das Risiko von Geldentwertungen, weil zum Beispiel zur Finanzierung von Kriegen die Geldmenge einfach aufgebläht werden kann. Deutschland hatte daher im vergangenen Jahrhundert gleich zwei Mal mit Inflation und Geldentwertung zu kämpfen. Der hier gezeigte Koffer zeigt Inflationsgeld aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Am 20. November 1923 konnte man mit seinem Inhalt von mehr als 313 Milliarden Mark gerade noch zwei Eier kaufen.
Tabak ist ein Produkt aus getrockneten und fermentierten Blättern von Pflanzen der Gattung Nicotiana. Die Heimat dieser Pflanze ist Amerika. In Form von Blättern, Stangen oder Zöpfen wurde Tabak in einigen Teilen der Welt auch bald als Zahlungsmittel eingesetzt.
B. Schmalzl/Museum Mensch und Natur 4 Tabak ist ein Produkt aus getrockneten und fermentierten Blättern von Pflanzen der Gattung Nicotiana. Die Heimat dieser Pflanze ist Amerika. In Form von Blättern, Stangen oder Zöpfen wurde Tabak in einigen Teilen der Welt auch bald als Zahlungsmittel eingesetzt.
Die Mollusken oder Weichtiere bilden mit mehr als 100.000 Arten den nach den Gliedertieren größten Tierstamm. Sie besitzen in der Regel eine harte Schale. In Gegenden wo kaum Metall oder Stein verfügbar war, dienten Muschel-und Schneckenschalen zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen oder Schmuck, aus denen sich verschiedene Geldformen entwickelt haben.
B. Schmalzl/Museum Mensch und Natur 4 Die Mollusken oder Weichtiere bilden mit mehr als 100.000 Arten den nach den Gliedertieren größten Tierstamm. Sie besitzen in der Regel eine harte Schale. In Gegenden wo kaum Metall oder Stein verfügbar war, dienten Muschel-und Schneckenschalen zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen oder Schmuck, aus denen sich verschiedene Geldformen entwickelt haben.

Das Prinzip Geld und seine Bedeutung für die Gesellschaft: Die Sonderausstellung „Alles kann Geld sein….“ im Museum Mensch und Natur wird verlängert

Nymphenburg - Das Museum Mensch und Natur hat sich entschlossen, die Sonderausstellung „Alles kann Geld sein….“ bis 2. November zu verlängern. Es werden eine Vielzahl, teilweise exotischer Geldformen aus aller Welt - aber auch aus unserer eigenen Geldgeschichte präsentiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Vielfalt von Materialien, die verwendet wurden und werden, um als Geld zu dienen.

Zu den Abendführungen mit Günter Kuhn, einem der Ausstellungsgestalter, am Donnerstag, 11. September und 9. Oktober jeweils um 18 Uhr lädt das Museum ganz herzlich ein.

Geld regiert die Welt, es ist der Schmierstoff unseres Wirtschaftssystems und ein Leben ohne Geld ist für uns kaum vorstellbar. Von klein auf sind wir gewohnt, den Dingen Geldwerte zuzuordnen und empfinden es als selbstverständlich, dass wir mit Geld Güter aller Art erwerben können – zumindest wenn wir genug davon haben.

Wie kompliziert wäre unser Leben dagegen, wenn wir bei jedem Einkauf in Verhandlungen über den Tauschwert mitgebrachter Güter eintreten müssten und man nur dann handelseinig wird, wenn man etwas besitzt, das der Handelspartner gerade benötigt. Die Idee, allgemein als werthaltig akzeptierte Zwischentauschmittel - also Geld - einzusetzen ist daher sehr alt und im Laufe der Geschichte haben sich unzählige Geldformen entwickelt, die uns zum Teil unpraktisch oder gar skurril erscheinen mögen. Das Spektrum reicht dabei von Metall-, Stein- und Salzgeldern über Geldformen aus Glas, Keramik, Muscheln, Schnecken, Federn oder Zähnen bis hin zu Holz-, Tee-, Kakao- oder Tabakgeld. Dabei sollte es möglichst haltbar, zählbar und teilbar und nicht für jeden einfach und in großer Menge beschaffbar oder herstellbar bzw. fälschbar sein.

Das trifft nicht nur auf unser modernes Geld zu, sondern beispielsweise auch auf Kaurischneckenhäuser und Kakaobohnen sowie viele Muschel- und Zahngeldsorten. Für die Frage, ob ein bestimmtes Geld als Zahlungsmittel akzeptiert wird, ist aber noch etwas ganz anderes wichtig: Das Vertrauen derer, die es nutzen. Geld ist daher auch ein Gradmesser für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Konsens und die aktuelle Frage, welches Vertrauen wir in unsere gemeinsame europäische Währung haben weit mehr als ein ökonomisches Detail.

In diesem Sinne möge die Ausstellung auch dazu anregen, über das Prinzip „Geld“ und seine Bedeutung für eine Gesellschaft nachzudenken. Vor allem aber soll sie mit wunderbaren Objekten aus aller Welt erfreuen und die Besucher zum Staunen bringen.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9 bis 17 Uhr, Abendöffnung Donnerstag bis 20 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag 10 bis 18 Uhr.

Eintrittspreise: Für die Sonderausstellung „Alles kann Geld sein ...“ wird kein Zusatzeintritt erhoben. Der reguläre Museumseintritt beträgt: 3 Euro, für Erwachsene 2 Euro, sonntags 1 Euro. Für Studierende, Rentner, Gruppen etc.; Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Schulklassen in Begleitung von Lehrkräften sowie Mitglieder des Vereins der Freunde und Förderer des Museums Mensch und Natur und des Förderkreises Naturkundemuseum Bayern haben freien Eintritt.

Weitere Informationen gibt es unter:www.musmn.de.

 

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