Gehen im Cincinnati-Kino doch die Lichter aus?

Die Sorge um das Cincinnati-Kino treibt sogar Demonstranten auf die Straße. Dem Traditions-Haus in der Amisiedlung droht das baldige Aus.
Lea Kramer |
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Das Kino in der "Amisiedlun" soll einem Hit-Markt Platz machen.
Petra Schramek 9 Das Kino in der "Amisiedlun" soll einem Hit-Markt Platz machen.
Den Innenraum wollen die Lokalpolitiker jetzt unter Denkmalschutz setzen.
Petra Schramek 9 Den Innenraum wollen die Lokalpolitiker jetzt unter Denkmalschutz setzen.
Vor allem die Bestuhlung stammt noch aus der Zeit, als das Kino auf Armeegelände stand.
Petra Schramek 9 Vor allem die Bestuhlung stammt noch aus der Zeit, als das Kino auf Armeegelände stand.
Einen Saal gibt es in dem Lichtspielhaus.
Petra Schramek 9 Einen Saal gibt es in dem Lichtspielhaus.
Nostalgie pur: Eine Investition in das Kino hat sich für den Betreiber in den vergangenen Jahren nicht gelohnt.
Petra Schramek 9 Nostalgie pur: Eine Investition in das Kino hat sich für den Betreiber in den vergangenen Jahren nicht gelohnt.
Der Look des Kinos ist zu seinem Markenzeichen geworden.
Petra Schramek 9 Der Look des Kinos ist zu seinem Markenzeichen geworden.
Hier bauen die Giesinger ihre Stühle für den Sitzstreik auf.
Petra Schramek 9 Hier bauen die Giesinger ihre Stühle für den Sitzstreik auf.
Mehr als 250 Menschen aus dem Viertel beteiligten sich an der Protestaktion.
Petra Schramek 9 Mehr als 250 Menschen aus dem Viertel beteiligten sich an der Protestaktion.
Auch die Prominenz kümmert sich um das Kino: Peter Gauweiler (CSU) und der amerikanische Generalkonsul William Moeller schauen sich das Kultukino an.
Amerikanisches Generalkonsulat 9 Auch die Prominenz kümmert sich um das Kino: Peter Gauweiler (CSU) und der amerikanische Generalkonsul William Moeller schauen sich das Kultukino an.

Giesing - Jetzt reicht's! Mehr als 250 Giesinger haben am Sonntag mit einem Sitzstreik für den Erhalt des Cincinnati-Kinos demonstriert. „Wir wollen unser Kino behalten“: Das ist offenbar der Konsens im Viertel. Doch eine neue Hiobsbotschaft macht wenig Hoffnung. Mit Popcorn, Actionkino und Kultur soll in der Amisiedlung bald Schluss sein.

Das sagt zumindest der SPD-Stadtratskandidat Alexander Schmitt-Geiger: „Wie ich aus gut informierten Quellen erfuhr, gehen im Kino in wenigen Wochen die Lichter aus.“ Verantwortlich macht Schmitt-Geiger dafür die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima): Die hätte ihre Vorhaben intransparent mitgeteilt, zu Spekulationen angestachelt und hinter dem Rücken der Bürger agiert.

Begonnen hatte der Streit um das ehemalige Lichtspielhaus der Amerikaner zu Beginn des Jahres, als bekannt wurde, dass es in einen Supermarkt umgebaut werden soll. Ein „Hit“-Markt, der derzeit bei der S-Bahnhaltestelle Fasanengarten steht, muss ab Juli einem Erweiterungsbau der Europäischen Schule weichen.

Der Bau des Marktes verzögert sich aber, auf dem neuen Gelände fehlt der Fernwärmeanschluss. Als Zwischenlösung hatten die Bima, der Grundstückeigentümer und die Dohle-Handelsgruppe, Besitzer der Supermarktkette, eben das Kino auserkoren. Eine Entscheidung über die Zukunft des Kinos ist noch nicht gefallen. Dem Planungsreferat liegen bisher weder ein Bauantrag noch ein Antrag auf Nutzungsänderung für das Gelände vor. „Aktueller Kenntnisstand bei uns ist, dass der Verlagerungsstandort Cincinnati-Kino vom Betreiber nicht mehr weiterverfolgt wird“, sagt Sprecherin Karla Schilde.

Als Alternative wird der Platz an der Lincolnstraße, wo früher das „Little Oktoberfest“ gefeiert wurde, gehandelt. Kinobetreiber Thomas Wilhelm freut sich derweil über den Zuspruch: „Es ist für mich ein wichtiges Bekenntnis.“ Gleichwohl frage er sich, warum nicht immer so viele Menschen ins Kino kämen wie zur Demo.

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