Geh ich ums Eck in der Maxvorstadt

AZ-Leser Willy Sämmer hat ein Gedicht über die Maxvorstadt geschrieben. Darin geht's auch um die Frage, warum im Viertel niemand den Herren Ronald Mc Donald vermisst...
Willy Sämmer |
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Schick schaut sie aus, die Maxvorstadt.
Petra Schramek Schick schaut sie aus, die Maxvorstadt.

Maxvorstadt - Willy Sämmer hat über seine Maxvorstadt, ein Gedicht geschrieben:

 

Geh‘ ich ums Eck, dann mittendrin

ich tief im Herzen von München bin,

im Innersten meiner Heimatstadt,

die jedem so vieles zu bieten hat,

an Kulturellem, an Charme und an Flair,

von Weitem kommen die Menschen hierher,

um all die Sehenswürdigkeiten,

sich anzuschaun, sie zu verbreiten,

zu tragen weit in die Welt hinaus,

ich sage ein Wort nur: Hofbräuhaus!

 

Doch soll dieses hier nicht allein,

der Repräsentant für München sein!

 

Die „Stabi“ zum Beispiel, die Staatsbibliothek,

ist nur einen Steinwurf von mir höchstens weg.

Und wenn ich nach rechts aus dem Fenster schau,

hab‘ direkt vor mir ich den gewaltigen Bau,

in all seiner Größe, in all seiner Pracht,

den König Ludwig hat einstens gemacht.

Nicht selber, nein, nein, den er bauen ließ,

Friedrich von Gärtner der Baumeister hieß.

Seit einhundertachtzig Jahren beinah,

steht dieser Bau, majestätisch, nun da,

als Deutschlands größte Sichtziegelhülle,

die in sich beherbergt die Geistesfülle

der Menschheit in zigtausend Bänden,

gestapelt, gehegt, rundum an den Wänden.

 

Und geh‘ ich ums Eck zur Amalienstraße,

weht Schwabings Hauch mir gleich um die Nase,

reiht ein Restaurant sich ans nächste Lokal,

in nicht für möglich gehaltener Zahl.

Japaner, Chinesen, ein paar Italiener,

ein Inder, ein Thai, drei Türken samt Döner.

Beinahe hätt ich die Griechen vergessen,

vom Duft bin ich satt, brauch gar nichts zu essen!

Die Vielfalt gefällt mir, ich finde sie schön,

zum Glück hab‘ im Viertel ich noch nicht geseh’n

obwohl die Uni zum Greifen fast ist,

den großen Mac Donald, ob den wer vermisst?

Dass alles auch ohne den „Big Mac“ floriert,

wohl jedem bewusst in der Maxvorstadt wird!

 

Und geh‘ ich demnächst mal wieder ums Eck,

dann bin ich mir sicher, daß ich was entdeck,

nichts Großes, was bewegt gleich die Welt,

vielleicht einen Ort, wo man kurz innehält

und nachdenkt, sich fragt, wie ist’s da gewesen?

Dann hat sich’s gelohnt diese Zeilen zu lesen!

 

Und gibt es im Innenstadttrubel auch Stress,

so bleib ich ein Maxvorstädter , oh, yes!!

Ihnen ist auch etwas Besonderes im Stadtviertel aufgefallen? Über was haben Sie sich gefreut, worüber geärgert? Mailen Sie Ihren Beitrag an stadtviertel@abendzeitung.de. Hier können Sie auch Fotos hochladen.

 


 

 

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