Fußgänger-Flashmob verursacht Stau
Verkehrs-Chaos: In der Welfenstraße legen Fußgänger den Verkehr lahm und haben es in einem Video festgehalten.
Au/Haidhausen - Ende 2012 sind die letzten Mieter in die Welfenhöfe eingezogen. Durch das neue Quartier wurde in der Au Wohnraum geschaffen. Das ist schön, wäre da nicht ein Ärgernis: die Welfenstraße.
Das viel befahrene Verbindungsstück zwischen Reger- und Balanstraße ist für die Anwohner ein Hindernis. Denn: Eine Fußgänger-Ampel als Querungshilfe hat die Stadt bis jetzt nicht eingerichtet – obwohl sie eigentlich vorgesehen war.
Deshalb gehen die Menschen aus dem Viertel jetzt auf die Barrikaden: Sie haben einen Flashmob organisiert, um ihr Problem sichtbar zu machen. Fünf Minuten lang blockierten Schulkinder, Radfahrer und Eltern jetzt mit Kinderwagen den Zebrastreifen an der Welfenstraße – Hupkonzert der gestauten Autos inklusive.
Das Video von der Aktion gibt es unten in voller Länge. Mehr als 1500 Mal wurde es bereits angeklickt.
Elternbeiräte der umliegenden Schulen haben den Protest gestartet „Gerade morgens und zur Mittagszeit strömen viele Kinder über die Straße – in den Welfenhöfen sind ein Tengelmann und eine Bäckerei“, sagt Hermann Lindl, Elternbeirat in der Grund- und Mittelschule an der Weilerstraße. Betroffen sind auch das Maria-Theresia-Gymnasium sowie die Kita an der Weilerstraße.
Brief an den Oberbürgermeister
Seit Jahren setzen sich Bewohner für eine dauerhafte Lösung ein. 2012 ging ein Antrag an den Bezirksausschuss. Bürgerversammlungen und ein Brief an Oberbürgermeister Christian Ude schlossen sich an.
Udes Antwort war ernüchternd: „Die Zahl der jährlich beantragten Lichtsignalanlagen übersteigt bei Weitem die Zahl derer, die im Rahmen der dafür zur Verfügung stehenden Finanzmittel neu gebaut werden können“.
Seit einem halben Jahr gibt es als Provisorium einen Zebrastreifen. Bei einer örtlichen Begehung mit der Polizei und dem Bezirksausschuss habe man sich gegen eine Ampel entschieden, heißt es aus dem KVR. Zudem werde an anderer Stelle ein weiterer Streifen folgen. Und die Straße soll ab Juni von neun auf sechs Metern Breite verschmälert werden.
Sogar eine dritte Querung könnte kommen. „Das ist etwas Besonderes, da die Straße nicht so lang ist. Normalerweise gibt es das in München nicht“, sagt Peter Geck, Verkehrssicherheitsbeauftrager beim KVR.
Die Eltern und der Bezirksausschuss Au-Haidhausen beharren auf der Ampel-Lösung. „Wir sehen die Notwendigkeit nach wie vor gegeben“, sagt Adelheid Dietz-Will, Vorsitzende des BA 5.
Hier sehen Sie das Video:
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