Fürstenried: Ausgebrannte Autowracks gammeln am Straßenrand

Seit mehr als zwei Monaten stehen an der Forst-Kasten-Allee ausgebrannte Autos – und keinen scheint es zu interessieren.
Ralph Hub
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Das Hybridauto ging in der Brandnacht offenbar als erstes in Flammen auf. Der dahinter parkende Kastenwagen wurde ebenfalls von den Flammen erfasst. Seit dem 7. November 2022 stehen die beiden Wracks in Fürstenried West am Straßenrand und rosten vor sich hin.
Das Hybridauto ging in der Brandnacht offenbar als erstes in Flammen auf. Der dahinter parkende Kastenwagen wurde ebenfalls von den Flammen erfasst. Seit dem 7. November 2022 stehen die beiden Wracks in Fürstenried West am Straßenrand und rosten vor sich hin. © Foto: Bernd Wackerbauer

Fürstenried - Von dem Hybridauto ist nicht viel mehr übrig als die Felgen, Teile des Rahmens und die Metallgestänge der Sitze auf einem kläglichen Häufchen aus verschmortem Metall, Kunststoff und Asche.

Ausgebrannte Fahrzeuge: Könnten giftige Substanzen im Erdreich versickern?

Gleich dahinter steht ein Kastenwagen. Der Fiat Ducato ist ebenfalls komplett ausgebrannt. Eigentlich müssten die beiden Wracks längst entsorgt sein. Doch nichts ist bisher passiert in Fürstenried West, kritisieren einige Anwohner, die sich jeden Tag aufs Neue über den Anblick der beiden rostigen Schrotthaufen ärgern.

Irgendwo an den Wracks sollte bereits der rote Punkt kleben.
Irgendwo an den Wracks sollte bereits der rote Punkt kleben. © Foto: Bernd Wackerbauer

 

Anwohner fürchten, dass giftige Substanzen aus den Wracks im Erdboden versickern könnten, oder "vielleicht sogar bis ins Grundwasser vordringen", sagt ein AZ-Leser. Bei dem Pkw handelt es sich um ein Hybrid-Modell mit Verbrennungs- und Elektroantrieb.

Niemand scheint sich für die rostigen Ruinen zu interessieren

Das Wrack ist so stark verschmort, dass zunächst unklar war, um welches Fabrikat oder Modell es sich handeln könnte. Der Halter war anfangs ebenfalls nicht bekannt, weil auch die Kennzeichen verbrannt waren. Vom zweiten Auto, dem Fiat Kastenwagen, blieb zumindest die ausgebrannte Karosserie übrig.

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Beide Wracks sind seit dem 7. November 2022 und damit seit mehr als zwei Monaten Wind und Wetter ausgesetzt. Niemand scheint sich für die rostigen Ruinen zu interessieren.

Das Kreisverwaltungsreferat prüft den Fall

Normalerweise werden Wracks in München innerhalb kürzester Zeit abgeschleppt. Passiert das nicht, bekommen sie einen roten Punkt. "Der Halter ist dann aufgefordert, sich innerhalb einer gesetzten Frist um die Entsorgung zu kümmern", sagt KVR-Sprecherin Stefanie Strehler. Bis das geschieht, kann es schon mal passieren, dass vier Wochen vergehen. Das Kreisverwaltungsreferat prüft den Fall. Üblicherweise wird eine Firma beauftragt, Wracks abzuschleppen. Das ist bisher noch nicht geschehen.

Im schlimmsten Fall kann ein Strafverfahren wegen illegaler Abfallentsorgung gegen die Besitzer solcher Schrottautos eingeleitet werden. Ihnen droht dann eine Geldbuße von 4.000 Euro und mehr.

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23 Kommentare
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  • MadridistaMUC am 18.01.2023 07:11 Uhr / Bewertung:

    Was ist mit der Verwaltung hier los? Entsorgen, Schild anbringen und fertig. Das ist offensichtlich Müll, und reparabel ist da auch nix mehr. Und wenn die Städte auf den Kosten sitzen bleibt, dann bleibt sie halt darauf sitzen. Hier wird soviel Geld verschwendet, da machen 1000 Euro für die Entsorgung wohl nichts aus. Ausserdem könnte das Erdreich tatsächlich immer mehr vergiftet werden. Man sollte etwas schneller handeln. Und jedes Auto hat doch eine Fahrgestellnummer. Da dürfte man doch sehr schnell rausbekommen, wer der Halter ist. Auch wenn es Fahrzeuge aus dem EU Ausland sind.

  • Alois Dimpfelmoser am 17.01.2023 12:38 Uhr / Bewertung:

    Die Patina setzt so langsam an. Eine erstaunliche Symbiose zwischen Natur und Zeitgeschichte. Liegen lassen. Bald werden es Kulturdenkmäler sein.

  • Rosinerl am 17.01.2023 12:23 Uhr / Bewertung:

    "vielleicht sogar bis ins Grundwasser vordringen"
    Da müssten die giftigen Stoffe (die ja mitverbrannt wären) erst den Weg bis ins Mangfalltal finden und dann den Weg runter bis ins Grundwasser, wofür das Wasser normalerweise viele Jahre braucht und dabei auf natürliche Art und Weise gereinigt wird.

    Das Dilemma bei dieser Situation ist doch eigentlich, daß die Opfer der Brandstiftung dann auch noch ein Opfer der Bürokratie werden. Denn alle Folgekosten müssen sie dann auch noch tragen. Dafür sollte man schon ein bisschen Verständnis haben. Manch einer kann sich die Entsorgung möglicherweise nicht leisten.

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