Für Wohnungsbau: CSU will McGraw-Graben überdeckeln

Weil der Freistaat Bayern das Gelände rund um den McGraw-Graben mit Wohnungen bebauen will, fordert die CSU jetzt, auf den Graben selber einen Deckel zu setzen.
von  Felix Müller
Der McGraw-Graben soll nach dem Willen der CSU überdeckelt werden.
Der McGraw-Graben soll nach dem Willen der CSU überdeckelt werden. © AZ-Simulation

Die CSU fordert, den McGraw-Graben zu schließen. So könnte die Oberfläche begrünt werden – und noch mehr Wohnungen entstehen.

Giesing - Nein, sagt Manuel Pretzl. Eine SMS habe er dem Parteifreund Markus Söder noch nicht geschrieben. Pretzl bringt seine Idee erstmal im Rathaus ein. Und hofft, dass die Staatsregierung später darauf eingehen wird. Und eine Deckelung des McGraw-Grabens in Giesing bezahlt.

Der Graben ist den Münchner Autofahrern wohlbekannt durch Staus und den Blitzer. In Giesing selbst steht er auch für Anderes: Er ist eine Schneise, die das Viertel teilt. Lärm und Dreck wabern hinaus zu den Giesingern. "Total trostlos", nennt das Pretzl. Und will jetzt eine alte Diskussion wiederbeleben: den Graben zu schließen und Giesing wiederzuvereinen.

"Es wäre nur ein Anfang", sagt Pretzl. Die Große Koalition im Rathaus will nach wie vor gerne den Ring in ganz Giesing untertunneln. Doch die Hoffnung darauf ist im Viertel geschwunden seit der Stadtrat entschieden hat, zunächst einmal das Tunnel-Projekt Landshuter Allee anzugehen. "Die Untertunnelung der Tegernseer Landstraße wird noch viele Jahre dem städtischen Haushalt zum Opfer fallen", ist etwa der Bezirksausschuss-Chef von Untergiesing-Harlaching, Clemens Baumgärtner (CSU), überzeugt.

Fahrspur-Verlegung soll Platz für Wohnraum schaffen

Nun aber soll zumindest der eine Abschnitt schnell ganz unter die Erde. Pretzl hofft auf den Freistaat, der beiderseits der Tegernseer Landstraße Wohnungen plant. Bald-Ministerpräsident Markus Söder will hier einen Großteil seiner bayernweit geplanten 2000 neuen Wohnungen errichten.

"Verlegt man die beiden parallel zum Graben laufenden oberirdischen Fahrspuren auf den Deckel, schafft man noch mehr Platz für Wohnbebauung", argumentiert nun Pretzl. Heißt: Der Freistaat könnte noch mehr Wohnungen bauen. Im Gegenzug erhofft sich Pretzl, dass Söder sich an der Tunnel-Decke beteiligt. Vor Jahren waren schon einmal Überlegungen zu einer solchen Umbaumaßnahme gescheitert, weil das Rathaus sie nicht bezahlen wollte.

Pretzl brachte gestern einen neuen Antrag zum Thema ein. "Wir fordern die Verwaltung auf, Planungen voranzutreiben und mit dem Freistaat in Gespräche einzutreten", sagte er.

"Glaube kaum, dass der Freistaat es am Ende zahlt"

Da hätten auch die Grünen nichts dagegen. Er habe "größte Sympathie für die Idee", sagte Grünen-Stadtrat Herbert Danner.

Pretzls Koalitionspartner im Rathaus klang auf AZ-Anfrage hingegen noch nicht so recht überzeugt. Dass Pretzl hofft, die Staatsregierung werde zahlen? "Der Herr Pretzl kann viel hoffen", brummte SPD-Fraktionschef Alexander Reissl. "Das wäre sehr aufwendig und ich glaube kaum, dass der Freistaat es am Ende zahlt."

Manuel Pretzl glaubt es schon. Und hofft, nun bald von den Parteifreunden aus der Staatsregierung zu hören.

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