"Früher kam ich mir hier vor wie im Altersheim"
Neuhausen - Als ich vor ungefähr 25 Jahren aus Schwabing hierher kam, kam ich mir vor wie im Altersheim.
Heute bin ich froh, dass es die vielen Genossenschaftswohnungen gibt, die dafür sorgen, dass es hier normaler zugeht als anderswo.
Das heißt, dass hier auch normale Leute wohnen können. Deshalb gibt es hier viele Familien. Weil ich meistens hier bin, habe ich natürlich keinen wirklichen Überblick, aber mir kommt es so vor, als ob es in Neuhausen die meistens Babys von ganz München gibt.
Das gefällt mir sehr.
Natürlich ist es auch toll, dass es hier so eine große Auswahl an Kneipen und Restaurants gibt.
Erwähnenswert ist auch das gute alte Werkhaus, ein Relikt aus den Zeiten, in denen man ein unabhängiges und selbstverwaltetes Bürgerhaus anstrebte. Dort werden viele Kurse zu vernünftigen Preisen in den Bereichen Gesundheit, Musik, Kultur und für Kinder angeboten.
Die neue Stadtbücherei und Volkshochschule an der Nymphenburgerstraße ist natürlich schon toll, aber was die Stadt sich da gedacht hat, ist dem gemeinen Neuhauser ein Rätsel. Zuerst haben sie das frühere große, alte Haus aufwändigst hergerichtet, dann abgerissen und aufwändig ein neues Haus gebaut. Da fragt man sich schon...
Wenn man die wunderbare Donnerbergerstraße mit ihren schönen Häusern und Läden erwähnt, darf man auch die Schulstraße nicht vergessen. Hier gibt es eine Unmenge kleiner Läden, Imbisse, Kneipen und Cafés.
Das Viertel ist aber auch zweigeteilt, durch den mittleren Ring, sprich die Landshuter Allee, und das wirkt sich leider schon negativ auf das Viertelgefühl aus.
Die Blutenburgerstraße in Richtung Innenstadt ist zum Beispiel richtig abgeschnitten. Das ist schade, denn die Straße ist auch sehr lebendig.
Darüber thront die alles beherrschende Donnersbergerbrücke mit den neuen Hochhäusern.
Der Mercedes-Turm ist nur an Weihnachten interessant, wenn sie dort ihren Weihnachtskalender in den Schaufenstern haben. Ansonsten fragt man sich, ob es noch langweiliger geht: Ständig nur ein Heer von silbernen Autos. Haben sie noch nicht gemerkt, dass diese Mode vorbei ist?
Eigentlich müssten alle Neuhauser sich starkmachen für die Untertunnelung der Landshuter Allee - nicht nur wegen Dreck, Lärm und Feinstaub.
Da gäb's bestimmt noch viel, viel mehr zu erzählen. Vom Hubertusbrunnen, dem Kanal - besonders zu Schlittschuhzeiten, die neue Kreuzkirche an der Lachnerstraße.
Natürlich ist auch das alte Neuhauser Kirchel mit seinem schönen Friedhof zu erwähnen.
Mit all' diesen schönen Ecken kann man hier schon gut und zufrieden wohnen.
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