Frischer Wind aus Peking
Schwabing - Es wurde allerhöchste Zeit, dass jemand mit dem falschen Klischee über die chinesische Küche aufräumt. Christian Ribitzki hat sich das in seinem brandneuen Hutong Club in der Schwabinger Franz-Joseph-Straße getraut.
Lesen Sie hier weitere News aus den Stadtvierteln
Sein Laden hat chinesisch-asiatische Wurzeln, aber wer nun an Peking-Ente, süßsaure Soßen und die obligatorische Prise Glutamat denkt, liegt absolut daneben.
Das Hutong bietet die authentische Küche Chinas, die es so in München vorher noch nicht gab. Hutongs werden übrigens die kleinen Gassen rund um die Verbotene Stadt in Peking genannt. „Ich war schon immer ein riesiger Fan von Dim Sum und wollte deshalb immer schon ein chinesisches Restaurant aufmachen“, erzählt Ribitzki, der zuvor jahrelang das „Eisbach“ betrieben hat. Die Zubereitung der filigranen Küchen-Kunstwerke, die ursprünglich aus der kantonesischen Küche stammen, waren selbst für den gelernten Koch anfangs eine Herausforderung: „Bei meinen ersten Versuchen ist der Teig oft an der Wand gelandet“, erinnert er sich.
Inzwischen ist die Technik perfektioniert – und die Dim Sums landen nur noch auf den schicken Tellern, die Ribitzki für sein Lokal extra in China gekauft hat. Neben den Dim Sums gehört das Bang Bang Chicken (10,80 Euro) zu den beliebtesten Speisen im Hutong. Der Name des Gerichts kam Ribitzki, als er in Peking das landestypische Street-Food erstmals probierte. Mit einem lauten Bang zerkleinerte der Koch das Hähnchenfleisch. So war schnell ein passender Name für das fein marinierte Huhn, das mit Gurke, Erdnuss-Sesam-Chilisauce und einer Prise Szechuanpfeffer serviert wird, gefunden.
Alle Gerichte werden im sogenannten Family Style serviert. Nach und nach bringt der Service die Teller an den Platz, und so wird automatisch aus einem normalen Essen schnell eine noch geselligere Runde.
Damit kein Futterneid aufkommt, teilt man die gedämpften Dumplings (3 Stück zu 6,80 Euro) mit ihrer raffinierten Füllung aus Frischkäse, Blattspinat, Sesam und Knoblauch. Ebenso die Buns. Das sind fluffig-feine Hefeklöße mit einer delikaten Füllung aus Pilzen, schwarzen Bohnen und etwas Lauch (10,50 Euro).
In der Mitte des L-förmigen und dezent-schicken Restaurants ist die Bar. Hier werden Drinks gemixt, die gut zum Essen passen. Der Drink „Hot in the Snow“ mit Wodka, Gurke, Joghurt, Wasabi, Ginger Beer und Pfeffer (9,50 Euro) ist verboten gut und überrascht mit der Kombination aus Frische und leichter Schärfe. Mit dem Hutong hat München ein chinesisch inspiriertes Lokal gewonnen, in dem der Gast endlich die feine Seite der chinesischen Küche kennen und lieben lernen wird.
Franz-Joseph-Str. 28, Mo bis Sa ab 18.30 Uhr, Tel.: 38 38 03 43, www.thehutongclub.de
- Themen:
- Gaststätten und Restaurants