Fraunhoferstraße: U-Bahn-Schläger stellt sich - Opfer vermutlich dauerhaft gelähmt
Dramatisches Ende eines Streits: Im U-Bahnhof Fraunhoferstraße gerieten vor rund zwei Wochen zwei Männer aneinander. Ein 55-Jähriger bleibt wohl dauerhaft gelähmt. Jetzt wurde der Fahndungsdruck wohl zu groß: Der Täter hat sich der Polizei gestellt.
München - Auf der Suche nach dem U-Bahn-Schläger von der Fraunhoferstraße sind bei der Polizei 20 Hinweise, welche teilweise bis nach Aachen reichten, eingegangen.
Eine heiße Spur gab es zunächst trotzdem nicht. Doch am Mittwochnachmittag stellte siche der der Täter schließlich aus eigenem Antrieb.
Der 32-Jährige aus dem Landkreis Ebersberg kam mit seinem Anwalt zur polizei. Er konnte eindeutig als Tatverdächtiger identifiziert werden und machte in seiner Vernehmung erste Angaben zu dem Vorfall. Er bestätigte dabei, dass er das Opfer geschubst hatte. Der Handgreiflichkeit sei ein massiver verbaler Steit verausgegangen.
Nach Durchführung der polizeilichen Maßnahmen wurde der 32- Jährige in Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft von der Polizei wieder entlassen.
Der 55-jährige Geschädigte konnte bisher aufgrund seines Gesundheitszustandes noch nicht vernommen werden.
Rückblick:
Der Vorfall ereignete sich bereits am 15. Januar, wie die Polizei am Dienstag bekanntgab. Gegen 17:45 Uhr beobachtete eine Zeugin, wie zwei Männer auf der Rolltreppe in Streit gerieten. Dabei gingen die Aggressionen offenbar zunächst vom späteren Opfer aus.
Unten auf dem Bahnsteig angekommen setzten die Männer ihren Konflikt fort. Als der eine dem anderen einen Faustschlag ins Gesicht versetzen wollte, schritt die 66-jährige Zeugin ein und verhinderte den Angriff. Doch auch nach dem Deeskalationsversuch ging der Streit weiter und der Unbekannte schubste den 55-Jährigen schließlich gegen eine Betonsäule. Das Opfer sackte sofort bewusstlos zusammen. Der Mann erlitt bei dem Zusammenstoß mit der Betonsäule eine Hirnblutung und wird wahrscheinlich dauerhaft gelähmt bleiben.
Noch bevor die alarmierte Polizei und der Rettungsdienst eintrafen, suchte der Täter daraufhin das Weite. Einer weiteren Zeugin (42) gelang es jedoch, mit ihrem Handy ein Foto von dem Mann zu machen. Mit diesem Bild fahndete die Polizei schließlich nach dem Täter - offensichtlich erfolgreich.
- Themen:
- Fraunhoferstraße
- Polizei