Frauenarzt filmte seine Patientinnen - Prozess

Ein Münchner Frauenarzt soll regelmäßig die gynäkologischen Untersuchungen von 68 Patientinnen mit einem Videokugelschreiber aufgezeichnet haben. Der bizarre Fall, das Motiv, der Prozess.  
Torsten Huber |
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Verbirgt sein Gesicht: Der angeklagte Moosacher Frauenarzt.
Torsten Huber Verbirgt sein Gesicht: Der angeklagte Moosacher Frauenarzt.

Die Opfer sind meist jung und attraktiv. Nebenbei besitzt der Moosacher Mediziner ein illegales Waffenlager

Moosach - An Krücken kommt der ehemalige Frauenarzt Hans S. (67, Name geändert) in den Sitzungssaal des Münchner Landgerichts. Seine Anwälte halten ihm als Sichtschutz einen Aktenordner vor das Gesicht. Schämt er sich?

Laut Anklage soll der Mediziner in seiner Münchner Praxis zwischen Februar 2010 und September 2012 heimlich 68 Frauen bei der Untersuchung des Unterleibs gefilmt haben.

Außerdem soll er auch noch ein illegales Waffenarsenal besessen und damit gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen haben.

Sein Anwalt Steffen Ufer sagt: "Mein Mandant ist schwer krank, ihm mussten das linke Bein amputiert und der Darm gekürzt werden."

Die Sex-Aufnahmen habe er "zur Befriedigung seiner sexuellen Bedürfnisse" gemacht, so die Anklage. Seine Opfer seien "vorwiegend junge und attraktive Patientinnen" gewesen, die anlässlich einer gynäkologischen Untersuchung bei dem Angeklagten in Behandlung waren.

Um verdeckt die Aufnahmen zu machen, habe er einen Videokugelschreiber benutzt. Die Aufnahmen gingen über mehrere Minuten.

Er soll den Genitalbereich sowie die Brüste gefilmt haben. Sechs Opfer sollen unter 18 Jahre alt gewesen sein.

Das Gericht macht deutlich, dass eine Bewährungsstrafe nicht mehr möglich sei. Bei einem Geständnis und einer Zahlung von 2000 Euro je Opfer könnte der Angeklagte mit vier Jahren und sechs Monaten Haft rechnen.

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