Franken in der Residenz

Die fränkische Weinlounge ist (fast) fertig. Gefeiert wurde jetzt schon – offiziell eröffnet wird aber erst im September.
von  Ralf Müller
"Wein mit Charakter" versprechen die Macher der Lounge.
"Wein mit Charakter" versprechen die Macher der Lounge. © Petra Schramek

München - "Dass ich das noch erleben darf..." Der Stoßseufzer der Würzburger Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) bei der Vorstellung der fränkischen Weinlounge in der Münchener Residenz hatte einen handfesten Hintergrund: Fünf Jahre dauerte es, bis der Frankenwein in der Landeshauptstadt eine offizielle Münchener Niederlassung erhalten hat. Diskutiert wird über das Vorhaben freilich schon über ein viertel Jahrhundert.

Und fertig ist die "Weinbar" auch noch nicht. Als sich gestern die Minister Markus Söder (CSU) und Helmut Brunner (CSU) mit der Landtagspräsidentin, Weinbau-Präsident Artur Steinmann und der fränkischen Weinkönigin zur "Preview" an der prominenten Adresse Residenzstraße 1 trafen, hingen noch die Kabel aus den Wänden. Von der Einrichtung existierten nur die Entwürfe des Innenarchitekten.

Aber "noch im September" soll das Etablissement eröffnen, versprach der fränkische Weinbaupräsident Steinmann. Die Räumlichkeiten des ehemaligen Residenzladens mit übersichtlichen 60 Quadratmetern echter Verkaufsfläche liegen in unmittelbarer Nachbarschaft der seit Jahrzehnten dort angesiedelten "Pfälzer Weinstube", die gerade komplett saniert wird.

Und die Kosten? Sind davongaloppiert: 1,4 Millionen Euro wird die fränkische Dependance kosten – 2012 war noch mit 400 000 Euro kalkuliert worden. Knapp eine Million zahlt jetzt der Freistaat – weshalb der Bund der Steuerzahler den Fall im Schwarzbuch aufgegriffen hat. 400 000 Euro steckt der Weinbauverband in die Einrichtung. "Wir hätten die Räume sowieso renovieren müssen", sagte Söder fast entschuldigend.

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