"Forum Schwanthalerhöhe": Stadt ist Investoren ausgeliefert
Shopping-Zentren wie die Pasing Arcaden seien "sicher kein Allheilmittel", warnte CSU-OB-Kandidat Josef Schmid 2013. Der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Lotte sagte, er könne sich ein solches Center an der Schwanthalerhöhe "überhaupt nicht vorstellen". Stadtbaurätin Elisabeth Merk betonte, es brauche ein neues Verkehrskonzept, die Nachbarn müssten eingebunden werden. Außerdem warnte sie vor langem Leerstand.
Vier Jahre später muss man sagen: Fast alle Sorgen waren berechtigt. Heut weiß man, dass an der Theresienhöhe, zwei U-Bahn-Stationen vom Stachus entfernt, am Rande eines Viertels, dessen Bewohner unter steigenden Mieten ächzen, ein x-beliebiges Einkaufszentrum mit Burger King, H&M und Co. entstehen wird – nach jahrelangem Leerstand, ohne, dass die Leute von der Schwanthalerhöhe gefragt worden wären, ohne, dass noch irgendwer von neuen Verkehrskonzepten spricht.
Nichts spricht dafür, dass die Investoren die berechtigte Minimalforderung der SPD, wenigstens einen Teil der Flächen irgendwie kulturell zu nutzen, umsetzen. Warum sollten sie auch? Die Stadt ist den Investoren offenbar hilflos ausgeliefert. Dem Viertel bringt das mehr Verkehr, weniger Charme und sicher keine neue Kundschaft für die alten Läden. Alles wie erwartet. Bitter!
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