Forschungskapsel: 34.750 Meter über München

Zwei 17-Jährige schicken vom Schulhof eine Forschungskapsel in 34.750 Meter Höhe. Die spektakulären Fotos mit Blick auf München.  
von  Jasmin Menrad
Um um 8.07 Uhr steigt der Heliumballon vom Pausenhof des Klenze-Gymnasiums auf.
Um um 8.07 Uhr steigt der Heliumballon vom Pausenhof des Klenze-Gymnasiums auf. © Aron Johanson, David Metz

Zwei 17-Jährige schicken vom Schulhof eine Forschungskapsel in 34.750 Meter Höhe. Die AZ zeigt die Fotos, auf denen man aus der Stratosphäre noch viel bekannt-münchnerisches sehen kann.

Sendling - Höher und höher steigt der Heliumballon samt Kamera: Die ersten Bilder zeigen gespannte Schülergesichter auf dem Schulhof vom Klenze-Gymnasium , dann wird München kleiner und kleiner, die Erde wölbt sich – auf 34,75 Kilometer Höhe platzt der Ballon.

Diese Woche, ein Jahr nach dem Stratosphärensprung von Felix Baumgartner, haben die zwei Schüler Aron Johanson und David Metz ihren Heliumballon vom Sendlinger Schulhof in die Stratosphäre geschickt. Der Termin ist Zufall: Vorher erhielten die zwei 17-Jährigen keine Genehmigung von der Deutschen Flugsicherung – weil Wiesn war.

Seit Juli haben sie an ihrem Projekt gearbeitet. Der Ballon ist mit einem Magnetfeld-Sensor ausgestattet, hat eine dreiachsige Beschleunigung, misst Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck. David Metz: „Ich bin zufällig im Internet auf ein ähnliches Projekt gestoßen und war sofort interessiert. Wir sind sehr gespannt, welche Daten und Bilder uns die Kapsel liefern wird. Die Zahlen und Aufnahmen können später im Physikunterricht verwendet werden.“

Er ist erleichert, dass alles so perfekt geklappt hat. Um 8.07 Uhr startete die Forschungskapsel und stieg auf 34750 Meter Höhe auf, wo sie wie erwartet platzte. Um 10.54 Uhr ist sie in Niederbayern bei Kleinmünchen, 70Kilometer vom Startpunkt entfernt, gelandet. In einem Feld, nicht wie befürchtet in einem Baum. Die Schüler hatten auch Sorge, dass sie auf ein Dach aufschlägt und etwas beschädigt wird.

Deshalb haben sie eine Versicherung abgeschlossen. 750 Euro hat das Experiment deshalb gekostet, 500 Euro kamen aus Mitteln des Rosner-Preises, den der Elternbeirat jährlich stiftet. Am Boden hat der Heliumballon einen Durchmesser von 1,50 Meter. Wegen des niedrigeren Drucks ist er in der Stratosphäre auf sechs Meter angewachsen – bis er schließlich platzte.

„Er hat zur Erde genauso lange gebraucht wie hoch und ist langsam mit dem Fallschirm heruntergekommen“, sagt Aron.

 

 

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