Fluchtachterl und Tupferlwasser in der Österia

Feine Küche aus dem Nachbarland und eine exzellente Weinauswahl – und einen kleinen Sprachkurs gibt es gratis dazu.
Daniel Gahn |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Kürbisse lassen sich nicht nur schnitzen, sondern auch -  wie in der Österia - zu einer hervorragenden Suppe verarbeiten (Symbolbild).
Petra Schramek Kürbisse lassen sich nicht nur schnitzen, sondern auch - wie in der Österia - zu einer hervorragenden Suppe verarbeiten (Symbolbild).

Au -  Keine Hunde, keine Kreditkarten“, so schallt es gleich bei der Reservierung in der Österia aus dem Telefon. Das Lokal hat Prinzipien. Beim Betreten des österreichischen Restaurants wird deutlich, dass die Betreiber nicht nur Prinzipien, sondern auch ziemlich guten Geschmack haben.

Das Restaurant ist eine Mischung aus Weinhandlung und Lokal. Die Dekoration des nahezu komplett in weiß gehaltenen Gastraums besteht eigentlich nur aus Wein. Natürlich hängt auch ein Bild von Sissi an der Wand. Ein bisserl Klischee schadet nie.

Die Speisekarte ist eher eine Weinkarte. Weit über hundert Weinen aus Österreich stehen eine Handvoll Gerichte gegenüber.

Neben Essen und Getränken findet sich auch ein Blatt mit einem kleinen Österreich-Sprachkurs. Wir lernen, dass ein Fluchtachterl das letzte Glas vor dem Heimweg ist und ein Reparaturachterl den Kater vom Vortag vergessen machen soll. Humorig sind sie schon, die Österreicher.

Der Abend beginnt mit einer Flasche Tupferlwasser (Mineralwasser mit Kohlensäure für 5,90 Euro) und den ersten Weinen, die in vorbildlicher Manier zur Suppe empfohlen wurden. Der Weißburgunder (Achtel für 4,30 Euro) und der Kamptal Riesling (Achtel für 4,70 Euro) sind fast noch besser als die durchweg schmackhaften Vorspeisen. Die Kürbis- und Erdäpfelsuppe (je 4,90 Euro) sind rund abgeschmeckt und hübsch für das Auge angerichtet.

Entsprechend hoch sind die Erwartungen an den Hauptgang. Die klassisch servierte Entenbrust (18,90 Euro) ist traumhaft und harmoniert prächtig mit dem dazu empfohlenen Cabernet Franc (Achtel für 6,30 Euro).

Rein optisch sieht das Wiener Schnitzel perfekt gebraten aus, doch beim ersten Bissen trübt sich der positive erste Eindruck. Beim Würzen des Schnitzels ist der Küche der Weiße Pfeffer ausgekommen. Das Fleisch bekommt dadurch einen muffigen Stallgeruch. Schade, die Küche hätte das sicher besser hinbekommen, so geht der Teller zurück und das Gericht taucht hinterher löblicherweise auch gar nicht auf der Rechnung auf.

Der Nachtisch versöhnt wieder. Das Lebkuchenmus (6,90 Euro) besitzt eine angenehm sahnige Konsistenz. Bei der Käseauswahl (9,90 Euro) kann grundsätzlich nichts schiefgehen und so geht ein Extralob an Kuh und Käserei. Sieht man von dem Fauxpas beim Schnitzel ab, ist die Österia ein durchaus charmantes und gutes Restaurant. Pipifein würde der Österreicher sagen.

Taubenstraße 2, Tel.: 62489924, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 14 bis ca. 24 Uhr,

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.