Fischlokal macht dicht: Ausgekrakt in der Schranne

Vor fünf Monaten hat das Fischlokal „Krake“ noch mit vielen Promis seine Eröffnung gefeiert. Zum Jahresende ist schon wieder Schluss.
Michael Graeter |
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Die Betreiber Patrick Bertermann und Marko Huth bei der Restauranteröffnung der Krake in der Schranne.
Brauer Die Betreiber Patrick Bertermann und Marko Huth bei der Restauranteröffnung der Krake in der Schranne.

Vor fünf Monaten hat das Fischlokal „Krake“ noch mit vielen Promis seine Eröffnung gefeiert. Zum Jahresende ist schon wieder Schluss.

Die „Krake“ hat sich in ihrem Aquarium Schrannenhalle nicht wohl gefühlt und überraschend die Fangarme eingezogen. Ratzfatz, nach fünf Monaten. Zum Jahresende, also in zwölf Tagen, wird das Fisch-Restaurant geschlossen, das die jungen Gastronomen Patrick Bertermann und Marko Huth euphorisch vor fünf Monaten gestartet haben und der weiß-blauen Szene zeigen wollten, wie „das beste Fischlokal der Stadt“ auszusehen hat.

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15 Mitarbeiter haben mitten im Weihnachtstrubel ihren blauen Brief erhalten. Das Gerücht von einer Insolvenz wies Bertermann empört zurück. „Wir schließen, wollen aber die Krake in einer anderen Location wieder aufleben lassen. Ein Fischlokal ist unser Lebenstraum“, erklärten Patrick und Marko bei unserem Gespräch gestern früh in Francescos Mikro-Cafe „Rosa 2“ am Viktualienmarkt.

Michael Käfer, immer noch Hauptmieter der 800 Quadratmeter großen Gastrofläche in der Schranne, erfuhr am Vortag von seinen Mietern Bertermann und Huth, dass die Laufzeit der Octopus-Oase nicht wie zunächst im März 2014, sondern bereits am 31. Dezember 2013 endet. „Über das Finanzielle wird im Moment verhandelt“, sagte Feinkost-Primus Käfer. Neben der „Krake“ haftet ihm zur Sicherheit die „VIK“, Betreiberin des Steakhauses „Goldenes Kalb“, das Marko Huth führt.

Bertermann begründete den Ausstieg weiter: „Wir sind bis zur Stunde abends immer ausgebucht. Unser Problem ist das Tagesgeschäft im Erdgeschoss, eine nicht zu unterschätzende Spielfläche. Gescheitert sind wir wegen der unmöglichen Eingangssituation und der Möglichkeit, wie wir uns nach außen darstellen konnten. Jegliche Werbung inklusive der Name ,Krake’ war verboten. Die Gäste wussten gar nicht, wo fängt die ,Krake’ an, wo hört sie auf. Die großen Glastüren lassen sich nämlich nur ganz öffnen – und dann sitzen die Gäste wie jetzt in sibirischer Kälte da. Wir liebten die Halle, für ein Fischlokal war sie wie gerufen, aber nur unter anderen technischen Voraussetzungen ist sie machbar. Wir suchen jetzt für die ,Krake’ ein neues Zuhause.“

Geliebäugelt wird unter anderem, das Fischlokal-Konzept im „Miura“ umzusetzen, einem weiteren Restaurant von Patrick Bertermann am Oberanger. Sie wollen auf jeden Fall mit der „Krake“ im Viertel bleiben und versuchen, die gekündigten Mitarbeiter wieder unterzubringen.

Das Fischrestaurant „Krake“ war am 25. Juli eröffnet und gefeiert worden. Inmitten der scharenweise hübschen Mädchen sah man „Traumschiff“-Produzent Wolfgang Rademann, Schauspielerin Nicole Belstler, Kashmir-Prinzessin Anna von Barcsay, den Figaros Rob und Ralf Bash (ziehen mit einem neuartigen Retro-Salon nach Schwabing), Immobilien-Gatsby Stefan Legat, Wetterfee Andrea Kempter, Energie-Unternehmer Christian Auer sowie das „Lilly Farouche“-Designer-Duo i. R. Günter Draetzel und Frau Inge.

Einmal besuchte Star-Architekt und Reichstag-Veredler Lord Norman Foster mit seinem Sohn Jay die „Krake“ und war voll des Lobes: „Es ist das großstädtischste Lokal von München.“

 

 

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