Filmmuseum zeigt „Hände über der Stadt“
Altstadt - Die nächste Veranstaltung der Reihe „Open Scene“ am Donnerstag, 29. Januar, um 19 Uhr ist dem italienischen Regisseur und Drehbuchautor Francesco Rosi gewidmet, der am 10. Januar in Rom mit 92 Jahren verstorben ist. Das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, zeigt seinen Spielfilm „Le mani sulla citta“ (Hände über der Stadt) über die Baumafia in den italienischen Vorstädten, für den er 1963 den Goldenen Löwen in Venedig gewann. Rosi drehte zwischen den 1950-er und 1990-er Jahren 20 Spiel- und Dokumentarfilme, anfangs im Stil des Neo-Realismus, wobei viele Filme um die Mafia kreisen, wie „Wer erschoss Salatore G?“ (1962), mit dem er berühmt wurde.
Ende der 1970-er Jahre entwickelte Rosi einen eher poetischen Stil mit der Literaturverfilmung „Jesus Christus kam nur bis Eboli“(1979) oder der Opernverfilmung „Carmen“ (1984) mit Julia Migenes und Plácido Domingo in den Hauptrollen. In „Le mani sulla citta” (italienische Originalfassung mit englischen Untertiteln) nutzt der rücksichtslose Landentwickler und anerkannte Stadtrat Edoardo Nottola seinen politischen Einfluss, um für sich persönlich große Gewinne aus Bauprojekten in den Vorstädten herauszuschlagen. Als plötzlich und ohne Vorwarnung eines seiner Wohnprojekte einstürzt, gerät Nottola zunehmend in die Kritik. Der ihm ebenbürtige Stadtrat De Vita, Mitglied in der Kommunistischen Partei, leitet einen strengen Untersuchungsausschuss, der die Verbindungen von Nottola und dem tragischen Unfall beweisen sollen.
Rosi enthüllt in seinem Film das Versagen des demokratischen Systems in Italien, das in den Sog einer allgemeinen Korruption geraten ist, am Beispiel der Boden- und Bauspekulation. Die Kamera von Gianni di Venanzo beeindruckt mit klar gestalteten Bildern, die die Stadt und den Menschen in eine besondere Beziehung zueinander setzen.
Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.
- Themen:
- Mafia
- Münchner Stadtmuseum