Filmland Bosnien-Herzegowina
Mit einer eigenen Filmreihe widmet sich das Filmmuseum dem nicht ganz so bekannten Filmland Bosnien-Herzegowina.
Altstadt - Dem nicht ganz so bekannten Filmland Bosnien-Herzegowina widmet das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, eine eigene Filmreihe, die vom heutigen 12. März bis 23. April sieben Filme über eine Gesellschaft zeigt, deren Alltag vom Krieg und seinen Nachwirkungen geprägt ist.
Gezeigt werden jeweils drei Filme der beiden wichtigsten Filmemacher des Landes, Danis Tanovic und Jasmila Zbanic.
Alle Filme werden in der Originalfassung mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt und beginnen jeweils mittwochs um 21 Uhr.
Danis Tanovic gewann 2013 auf der Berlinale mit seinem dokumentarischen Spielfilm „Aus dem Leben eines Schrottsammlers“ den Goldenen Bären.
Er inszeniert mit Laiendarstellern, die sich selbst spielen, die tragische und wahre Geschichte einer armen Roma-Familie, bei der die Mutter droht, an einer Blutvergiftung zu sterben, weil sie sich eine Krankenversicherung nicht leisten kann (16. April).
Eine ebenfalls absurde Situation schildert er in seinem Debütfilm „No Man’s Land“ (2001), wo sich während des Krieges ein Serbe und eine Bosnier in einem verlassenen Schützengraben zwischen den Fronten gegenüberstehen – und von der UNO-Friedenstruppe gerettet werden sollen (12. März).
„Circus Columbia“ (2010) erzählt die Geschichte eines Gastarbeiters, der in den 90er Jahren aus Deutschland nach Bosnien-Herzegowina zurückkehrt und mit alten Familienverhältnissen und einer angespannten politischen Situation zu kämpfen hat (9. April).
Jasmila Zbanic wurde mit dem verstörenden Nachkriegsdrama „Esmas Geheimnis“ (2006) über die Beziehung einer traumatisierten alleinerziehenden Mutter zu ihrer zwölfjährigen Tochter international bekannt (26. April).
Auch in ihrem nächsten Spielfilm „Zwischen uns das Paradies“ (2010) zeigt sie das Leben aus dem Blickwinkel der Frau. Luna kann sich nicht damit abfinden, dass sich ihr Freund Amar einer strenggläubigen muslimischen Gruppe anschließt und aus ihrem bisherigen gemeinsamen, modernen Leben aussteigt (2. April).
Zum Abschluss der Reihe präsentiert das Filmmuseum die deutsche Erstaufführung des neuen Films von Jasmila Zbanic „Für die, die keine Märchen erzählen können“ (2013). Darin geht es um die Erfahrungen einer jungen Australierin, die sich auf den Spuren eines Literaturnobelpreisträgers nach Bosnien-Herzegowina begibt. In einem scheinbar idyllischen Bergdorf kommt sie Gräueltaten während des Krieges auf die Spur: ein Videotagebuch und gleichzeitig großes Kino mit Breitwandbildern (23. April).
Weitere Infos sowie alle Filme und Termine der Reihe finden sich im Programmheft des Filmmuseums und unter www.muenchner-stadtmuseum. de/film.
Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro.
Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.
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