Film: "Der gewöhnliche Faschismus"

Mit Archivmaterial, Privataufnahmen und Material der Roten Armee: Das Filmmuseum zeigt den Dokumentarfilm „Der gewöhnliche Faschismus“.
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Zum Jahrestag der Machtübernahme der Nazis 1933 zeigt das Filmmuseum einen Dokumentarfilm.
Martha Schlüter Zum Jahrestag der Machtübernahme der Nazis 1933 zeigt das Filmmuseum einen Dokumentarfilm.

Altstadt - Zum 81. Jahrestag der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, in der Veranstaltung der Reihe „Open Scene“ am Donnerstag, 30. Januar, um 19 Uhr, den Film „Der gewöhnliche Faschismus“ (Sowjetunion 1965, 123 Minuten, deutsche Fassung) von Michail Romm, einen Klassiker des analytisch-didaktischen Dokumentarfilms.

Der russische Regisseur Michail Romm versucht, den Mechanismus des sozialen Betruges an Millionen von Menschen aufzudecken, die Wurzeln des Faschismus und dessen verhängnisvollen Einfluss auf die menschliche Psyche zu analysieren.

In 16 Kapiteln stellt er die Frage, wie es zum Faschismus in Deutschland kommen konnte, was Menschen dazu bringt, den Faschismus zu bejahen oder sogar zum Mörder zu werden. Provokativ montierte Dokumentaraufnahmen zeigen hysterisch brüllende Menschenmengen, groteske Formen des Personenkults, Massenaufmärsche und Militärparaden, die ideologische Dressur von Kindern und Jugendlichen sowie die Zensur von Kunst und Kultur.

Der Vergleich mit dem Stalinismus oder mit jedem anderen totalitären System bietet sich dabei an. Berühmt ist der Film durch seinen subjektiven, ironischen, essayistischen Kommentar, der auf voreilige Erklärungen verzichtet und gegen die Sehgewohnheiten der Zuschauer arbeitet. „Selberdenken“ ist gefragt.

Romm wertete für seine Dokumentation vor allem Filmmaterial aus, das die Rote Armee nach dem Einmarsch in Deutschland sichergestellt hatte und das größtenteils dem ehemaligen Reichsfilmarchiv entstammte.

Als Kriegsbeute gelangte es dann in die Sowjetunion. Hinzu kamen weiteres Archivmaterial aus der Sowjetunion und teilweise auch Privataufnahmen. Romms Werk war im eigenen Land nicht gern gesehen. Nur die Tatsache, dass „Der gewöhnliche Faschismus“ 1965 auf dem Festival in Leipzig gezeigt und prämiert wurde, verhinderte schließlich eine Zensur in Moskau.

Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 4 Euro.

Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.

 

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