Fernkältenetz München: Energie der Stadtwerke unter dem Karlsplatz Stachus

Tief unter dem Stachus nutzen die Stadtwerke München das Grundwasser und Stadtbäche für ihr Fernkältenetz: Die AZ hat sich in der Energiezentrale umgesehen.
Lukas Schauer |
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Quasi das Herz des Kältenetzes: Rechts hinten ist einer der blauen Eisspeicher zu sehen, links ein Wärmetauscher.
ls 13 Quasi das Herz des Kältenetzes: Rechts hinten ist einer der blauen Eisspeicher zu sehen, links ein Wärmetauscher.
Die Anlage wird komplett elektronisch überwacht.
ls 13 Die Anlage wird komplett elektronisch überwacht.
Oben ist's kalt, unten wird es warm.
ls 13 Oben ist's kalt, unten wird es warm.
Lange Rohrleitungen führen durch die Gänge.
ls 13 Lange Rohrleitungen führen durch die Gänge.
Lange Rohrleitungen führen durch die Gänge.
ls 13 Lange Rohrleitungen führen durch die Gänge.
Lange Rohrleitungen führen durch die Gänge.
ls 13 Lange Rohrleitungen führen durch die Gänge.
Zur Kälteerzeugung bitte ins 5. Untergeschoss.
ls 13 Zur Kälteerzeugung bitte ins 5. Untergeschoss.
Auch der Große Westliche Stadtbach wird zur Kühlung benutzt
ls 13 Auch der Große Westliche Stadtbach wird zur Kühlung benutzt
Achtung, kein Trinkwasser!
ls 13 Achtung, kein Trinkwasser!
Frostschutzmittel wird auch zugemischt.
ls 13 Frostschutzmittel wird auch zugemischt.
Nur rund 25 Mitarbeiter betreuen die gesamte Anlage.
ls 13 Nur rund 25 Mitarbeiter betreuen die gesamte Anlage.
Nur rund 25 Mitarbeiter betreuen die gesamte Anlage.
ls 13 Nur rund 25 Mitarbeiter betreuen die gesamte Anlage.
Die Funktionsweise des Fernkältenetzes.
SWM 13 Die Funktionsweise des Fernkältenetzes.

Tief unter dem Stachus nutzen die Stadtwerke München das Grundwasser und Stadtbäche für ihr Fernkältenetz: Die AZ hat sich in der Energiezentrale umgesehen.

Altstadt - Eine Klimaanlage täte hier unten auch gut. Denn es ist - obwohl es sich um das Herz der Fernkälte handelt - warm hier, tief unter dem Stachus. Mehr als 34 Meter unter shoppenden und bummelden Menschen befindet sich die Energiezentrale der Stadtwerke München für das Fernkältenetz der Innenstadt.

Die Kälteenergie, die hier erzeugt wird, kühlt im gesamten Innenstadtbereich Kaufhäuser, Bürogebäude und auch private Haushalte. Erster Kunde war 2011 die Hofstatt. Das Innenstadtnetz hat aktuell eine Länge von gut 14 Kilometern, es reicht vom Bahnhofsplatz bis zum Marienplatz und zur Ottostraße. Tendenz wachsend.

Der Weg in das eisige Herz dieser "Kälteinsel" führt über die öffentliche Tiefgarage. An der Decke hängen mächtige Rohre, die in der Wand verschwinden - in ihnen fließt der "Große Westliche Stadtbach", der ein wichtiger Teil der Kühlungs-Kette ist. Denn die Stadtwerke nutzen zur Kälteerzeugung auch Grundwasser und eben die unterirdisch verlaufenden Stadtbäche (bald könnte ein Teil wieder an der Oberfläche zu sehen sein). Teilweise kühlen diese direkt das Wasser oder werden zur Rückkühlung zentraler Anlagen verwendet.

Kein Eingriff in in die Wasserökologie

Das Prinzip ist ähnlich wie bei der Fernwärme: Das Wasser wird zentral abgekühlt und über eine Rohrleitung an die Kunden geliefert. Dort nimmt es Abwärme aus der Gebäudeklimatisierung auf und wird über eine zweite Leitung wieder der zentralen Kälteerzeugung zugeführt. Da es sich bei der Fernkälte um ein geschlossenes System handelt, gibt es keinen Wasseraustausch mit Stadtbach oder Grundwasser und somit keinen Eingriff in die Wasserökologie. Dr. Florian Bieberach, Chef der Stadtwerke: "Durch die Münchner Fernkälte wird die Energie klimaverträglich zur Verfügung gestellt. Schätzungsweise 25.000 Tonnen CO2 werden so pro Jahr eingespart."

Die Funktionsweise des Fernkältenetzes.
Die Funktionsweise des Fernkältenetzes. © SWM

Durch lange Gänge und viele dicke Türen geht es dann schließlich ins fünfte Untergeschoss unter dem öffentlichen Untergeschoss, zum Energie-Mittelpunkt. Dort stehen neun große Eisspeicher. Diese blauen Wannen fassen zusammen rund 170.000 Liter und werden zum Beispiel nachts, wenn weniger Kältebedarf besteht, eingefroren. Steigt der Bedarf, werden sie wieder aufgetaut und die Kälteenerige genutzt.

Insgesamt verfügen die Stadtwerke in der Kältezentrale am Stachus über eine Kälteerzeugungsleistung von zwölf Megawatt. Zum Vergleich: Eine durchschnittliche Klimaanlage für Bürogebäude hat zwischen 100 und 500 Kilowatt. Gäbe es hier unten eine - sie hätte ohne Ende Energie.

Einen Einblick in die Funktionsweise bekommen Sie im Video:

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Lesen Sie hier: Geothermie - In der Tiefe liegt ein Schatz

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