Fehlalarm im Münchner OEZ: Einsatzunfall mit drei Verletzten nach anonymem Anruf

Eine Fehlanzeige hat am vergangenen Freitag zu einem Großeinsatz am OEZ geführt. Vor Ort fanden die Beamten keine Gefahr - bei der Einsatzfahrt aber wurden zwei Polizisten und eine Zivilistin verletzt.
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30 Streifen fuhren zum OEZ. (Archivbild)
30 Streifen fuhren zum OEZ. (Archivbild) © IMAGO / Spöttel Picture

Moosach - Eine Fehlanzeige hatte in Moosach am Freitagabend einen Unfall mit mehreren Verletzten zur Folge, wie die Polizei am Sonntag mitteilt.

Zunächst meldete ein unbekannter männlicher Anrufer der Polizei kurz vor 18 Uhr, dass er im Olympiaeinkaufszentrum eine Person mit Messer und Sprengstoffgürtel gesehen habe. 30 Streifenfahrzeuge rückten an. 

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Zivilstreife im Einsatz verursacht schweren Unfall

Eine Zivilstreife der Münchner Polizei, ein BMW mit Martinshorn, verursachte auf der Einsatzfahrt einen schweren Unfall: Der Wagen geriet auf der Max-Born-Straße in einer Rechtskurve an den Randstein des Fahrbahnteilers - und zwar so heftig, dass der linke Vorderreifen herausgerissen wurde. Das Rad flog über die Leitplanke des Fahrbahnteilers auf die Gegenfahrbahn.

Der 29-jährige Fahrer verlor die Kontrolle über den Einsatzwagen, das Auto brach nach rechts aus und stieß mit einem Audi und mit einem BMW zusammen, die auf dem benachbarten Fahrstreifen verkehrsbedingt gestanden hatten.

Der abgerissene Reifen wiederum prallte auf die linke Fahrzeugseite eines Kleintransporters, der gegenüber auf der Max-Born-Straße in die Gegenrichtung fuhr.

Drei Personen wurden bei dem Unfall verletzt: Der 29-jährige Fahrer des Polizeiwagens, sein 21-jähriger Beifahrer und eine 58-Jährige, die als Beifahrerin im Audi gesessen war. Sie wurden in Krankenhäuser gebracht. 

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Keine Gefahrensituation am OEZ

Unterdessen entpuppte sich der Alarm am OEZ als Fehlmeldung: Von dem Mann, der den Notruf abgesetzt hatte, war vor Ort keine Spur, noch von dem potentiellen Attentäter. Die Polizei überprüfte das Gebäude. 

Im Außenbereich des Parkhauses am OEZ traf die Polizei schließlich einen Mann an, auf die die Beschreibung des Notrufs passte. Allerdings trug der weder Messer noch Sprengstoffgürtel bei sich - sondern lediglich ein auffälliges Sweatshirt.

Umso desaströser liest sich die Bilanz des Fehlalarms: Am verunfallten Polizeifahrzeug und an dem beteiligten Audi entstand jeweils ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Beide Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Die anderen beiden Fahrzeuge wurden leicht beschädigt. Der Gesamtschaden wird auf über 90.000 Euro geschätzt.

Die Max-Born-Straße war stadteinwärts für zwei Stunden komplett und stadtauswärts einspurig gesperrt. Erhebliche Verkehrsbehinderungen waren die Folge. 

Die Polizei hat Ermittlungen wegen Missbrauchs von Notrufen eingeleitet. 

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4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • SL am 05.04.2022 12:15 Uhr / Bewertung:

    Sind schon tolle Fahrer unsere Polzeibeamten.

  • Witwe Bolte am 03.04.2022 21:49 Uhr / Bewertung:

    Dumm gelaufen oder: "Ausser Spesen nichts gewesen."

  • Der wahre tscharlie am 03.04.2022 19:49 Uhr / Bewertung:

    Ich hoffe nur, man kann den Anrufer ermitteln.

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