FC Bayern! Die Siegesfeier auf der Leopoldstraße

Die Bayern haben das „Drama dahoam“ hinter sich gelassen. Nach dem Final-Krimi mit Happy End macht sich die grenzenlose Erleichterung in München Luft. Die Bilder.
von  az
So ausgelassen feiern die Fans auf der Leopoldstraße den Bayern-Sieg. Die Bilder
So ausgelassen feiern die Fans auf der Leopoldstraße den Bayern-Sieg. Die Bilder © dpa

Der FC Bayern München und seine Fans haben das „Drama dahoam“ hinter sich gelassen. Nach dem Final-Krimi mit Happy End gegen Borussia Dortmund macht sich die grenzenlose Erleichterung in München Luft. Da sind selbst die Ordner in der Allianz Arena machtlos.

München - Nach dem Schlusspfiff gibt es kein Halten mehr in der Münchner Allianz Arena. Die Fans brüllen, hüpfen, jubeln, liegen sich überglücklich in den Armen. An dem Ort, an dem der FC Bayern beim Champions League-Finale im vergangenen Jahr die vielleicht bitterste Niederlage seiner Vereinsgeschichte erleben musste, herrscht nach dem Sieg in der Königsklasse vor allem eins: grenzenlose Erleichterung. „Da ist das Ding“ – endlich. Und die Erleichterung ist so groß, dass sie sich Platz machen muss. Erst rennen nur wenige Fans auf den heiligen Rasen, dann werden es immer mehr und schnell sind es so viele, dass die Ordner kapitulieren.

Kurzzeitig droht die Situation im wahrsten Sinne des Wortes brenzlig zu werden. Fans zünden Bengalische Feuer, der Stadionsprecher versucht, sie zu beruhigen, droht aber auch mit einem „großen Polizeieinsatz“. Doch die Fans hören ihm gar nicht zu. Zu groß ist die Freude über das, was da im Londoner Wembley Stadion passiert ist, über den knappen und spannenden 2:1-Sieg der Bayern gegen Borussia Dortmund. So groß, dass einige den Rasen küssen, auf dem ihre Bayern einen großen Teil der „Road to Wembley“ zurückgelegt haben. Einer gräbt mit bloßen Händen den Elfmeterpunkt aus. Erst als der Sprecher darauf hinweist, dass die Party auf der Leopoldstraße doch nicht ohne sie stattfinden soll, löst der Pulk sich langsam und friedlich auf.

Auf der Leopoldstraße, der traditionellen Feiermeile in der Innenstadt, ist die Party da schon voll im Gange. Im Laufe des Abends und der Nacht versammeln sich dort Zehntausende Fans im Freuden- und Biertaumel. Zu Spitzenzeiten sind es nach Polizeischätzungen 150 000 - vielleicht auch mehr. U-Bahn-Stationen müssen zeitweise wegen Überfüllung geschlossen werden.

Auf der Leopoldstraße, der traditionellen Feiermeile in der Innenstadt, ist die Party da schon voll im Gange. Im Laufe des Abends und der Nacht versammeln sich dort Zehntausende Fans im Freuden- und Biertaumel. Zu Spitzenzeiten sind es nach Polizeischätzungen 150 000 - vielleicht auch mehr. U-Bahn-Stationen müssen zeitweise wegen Überfüllung geschlossen werden.

Immer wieder gehen Flaschen zu Bruch, immer wieder fahren Polizeiautos durch die Menge. Männer in Fankluft, Männer in Lederhosen – anscheinend all ihrer Sinne beraubt – torkeln über die Straße. Zunächst meldet die Polizei aber: keine besonderen Vorkommnisse. Am Morgen danach lautet die Bilanz: 50 Festnahmen. Das geht ja noch. Nur ein Polizeipferd verletzt sich, als es in einen Nagel tritt.

Dabei begann der große Finaltag im verregneten München eher schleppend. Auch wenn Fans in Kluft die Innenstadt schon am Vormittag bevölkerten – der große Ansturm auf die Fanmeilen ließ noch auf sich warten, als die Dortmunder auf ihrem Friedensplatz schon längst feierten. In die Allianz Arena kamen statt der erwarteten 45 000 nur 30 000 Fans.

Vielleicht waren es die Terrorwarnungen, vielleicht war es nur der Regen. Vielleicht aber war auch ein kleines Stück Aberglaube dabei. Beim Champions League-Finale im vergangenen Jahr hatten die Münchner - allerdings bei strahlendem Maiwetter, das den Namen auch verdiente - schon den ganzen Tag gefeiert, als das bitter verlorene Elfmeterschießen am Abend alle Träume vom Henkelpott und der großen Party zerplatzen ließ wie eine Seifenblase.

„Es war die schlimmste Niederlage, die ich beim FC Bayern erlebt habe – fast schrecklicher sogar als 1999 gegen Manchester United - obwohl, das war auch fürchterlich“, sagt die 32-jährige Münchnerin Maria Tschochner, die das Finale 1999 noch im Münchner Olympiastadion beim Public Viewing verfolgte, vor dem Spiel. Als Arjen Robben das 2:1 schießt und vor allem in den Minuten danach nichts mehr passiert, als der erlösende Schlusspfiff ertönt, liegt sie ihrem Mann in den


Armen. Die Bayern haben es geschafft. Endlich. Die Party dauert bis
in die frühen Morgenstunden. Gegen 7.00 Uhr putzen Räumfahrzeuge auf
der Leopoldstraße hinter den letzten Fans hinterher.

 

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