Faustschlag ins Gesicht: 37-Jähriger im Wachkoma

Der 37-Jährige ist in der Schützenstraße brutal zusammengeschlagen worden. Die Ärzte kämpfen um sein Leben.
von  Ralph Hub
Der 37-Jährige liegt nach dem Angriff im Wachkoma.
Der 37-Jährige liegt nach dem Angriff im Wachkoma. © Polizeiinspektion

München - Ein einziger Schlag hat genügt, um sein Leben zu zerstören. Nach Auskunft der behandelnden Ärzte wird Thomas M. (37) nie wieder ganz gesund werden. Die Verletzungen haben höchstwahrscheinlich irreparable Hirnschäden verursacht.

Wie es zu dem brutalen Überfall am vergangenen Freitagabend im Bahnhofsviertel kam, ist noch völlig unklar. Wie die Polizei gestern mitteilte, ist der Freisinger laut den Aussagen einiger Zeugen von vier Männern verfolgt worden. Der Freisinger rannte kurz vor Mitternacht vom Hauptbahnhof kommend durch die Schützenstraße am Karstadt vorbei in Richtung Stachus. Auf Höhe der Hausnummer 8, schräg gegenüber vom Hotel "Excelsior", holen ihn seine Verfolger dann ein.

Einer aus der Gruppe schlägt sofort zu. Seine Faust trifft Thomas M. mitten ins Gesicht und reißt ihn von den Beinen. "Das Opfer konnte den Sturz nicht mehr abfangen und schlug mit dem Hinterkopf auf den Pflastersteinen auf", sagt Polizeisprecher Gottfried Schlicht. Der 37-Jährige bleibt mit einer stark blutenden Kopfplatzwunde bewusstlos liegen. Zeugen verständigen den Rettungsdienst und die Polizei.

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Von den Tätern fehlt jede Spur

Der Schläger und seine drei Begleiter können in dem Durcheinander davonlaufen. Der Angreifer ist laut Zeugenaussagen etwa 20 bis 30 Jahre alt und etwa 1,70 Meter groß. Bekleidet war er mit einem Polo- oder T-Shirt in dunkler Farbe mit vermutlich roten Querstreifen. Seine Begleiter sind etwa im selben Alter. Einer soll mit nacktem Oberkörper herumgelaufen sein, berichtet die Polizei. Das Kommissariat 24, zuständig für Gewaltkriminalität, hat den Fall übernommen.

Der 37-Jährige wird von einem Notarzt versorgt und anschließend ins Klinikum in der Nußbaumstraße gebracht.

Nachdem sich sein Zustand noch in der Nacht aufgrund der schweren Verletzungen dramatisch verschlechtert, muss der Patient dann jedoch umgehend in ein anderes Krankenhaus verlegt werden. Dort wird er seitdem auf der Intensivstation behandelt.

Stammen die Angreifer aus der Bahnhofs-Szene?

Das Opfer hat Einblutungen im Gehirn erlitten. Es besteht nach Auskunft der Klinik weiterhin akute Lebensgefahr. Thomas M. liegt im Wachkoma. Die Ärzte befürchten, dass der Patient irreparable Hirnschäden erlitten hat und sich nicht mehr von den Verletzungen vollständig erholen wird.

Ob Thomas M. je in der Lage sein wird, von dem Überfall zu berichten, ist fraglich. Umso wichtiger sind für die Ermittler daher Zeugen, die den Angriff am Freitagabend beobachten haben, oder denen vorher die vier Männer am Hauptbahnhof aufgefallen sind.

Die Angreifer könnten möglicherweise zu der Obdachlosen- und Alkoholikerszene gehören, die sich regelmäßig am Bahnhofsvorplatz trifft. Auch der 37-Jährige soll öfter am Hauptbahnhof gesehen worden sein, heißt es.


Täterbeschreibung:

Männlich, ca. 20-30 Jahre alt, ca. 170 cm groß; trug gestreiftes TShirt/ Poloshirt (Grundfarbe vermutlich dunkel und rote Querstreifen).

Er wurde von drei Männern in etwa demselben Alter, einer mit nacktem Oberkörper begleitet.

Zeugenaufruf: Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 24, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

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