Fast überall Vorfahrt für Radler

Der Bezirksauschuss 8 fasst einen wegweisenden Beschluss: Er will die Schwanthalerhöhe durch Vorrang fürs Fahrrad lebenswerter machen.
ber |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Dieses Schild zeigt, dass Radler Vorfahrt vor den Autos haben - wenn die dort überhaupt fahren dürfen.
ADFC Dieses Schild zeigt, dass Radler Vorfahrt vor den Autos haben - wenn die dort überhaupt fahren dürfen.

Schwanthalerhöhe - Alle Straßen mit Ausnahme der Erschließungsstraßen und der Straßen mit Bus und Bahnverkehr sollen Fahrradstraßen werden. Konkret hieße es dort dann: Der Radverkehr hat Vorrang vor dem motorisierten Verkehr; Höchstgeschwindigkeit wäre Tempo 30.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) München begrüßt diesen einstimmigen Beschluss des Stadtteilgremiums als "vorbildlichen und zukunftsweisenden Schritt".

Die verkehrspolitischen Leitbilder seien im Wandel begriffen, am Fahrrad als zeitgemäßem Verkehrsmittel komme keiner mehr vorbei. Es entwickle sich "zum zentralen Bestandteil einer veränderten Mobilitätskultur insbesondere in der Stadt".

In München ist der Anteil der Wege, die mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, von sechs Prozent im Jahr 1996 auf 17 Prozent im Jahr 2011 gestiegen. Statt immer das Auto zu nehmen, kommt heute immer öfter das in der jeweiligen Situation am besten geeignete Verkehrsmittel zum Einsatz. Straßen und Plätze werden so wieder zum Lebensraum, anstatt nur als Verkehrsraum zu dienen.

„Es ist ein mutiger Beschluss, den der BA 8 hier gefasst hat, und das auch noch einstimmig“, erklärt Peter Kappel, Vorsitzender des ADFC München, der selbst im Westend lebt. „Das ist eine grundsätzliche, wegweisende Entscheidung und alles andere als das übliche Stückwerk“, so der ADFC-Vorsitzende weiter.

Eine Umsetzung würde sich positiv auf die Wahrnehmung des Fahrrads als Alltagsverkehrsmittels und die Verkehrskultur ganz allgemein auswirken. Gerade die Schwanthalerhöhe mit ihrer Struktur ist nach Ansicht des ADFC gut für eine solche Maßnahme geeignet.

Die Fahrradstraßen könnten dort zudem den Ausweichverkehr bei Stau am Mittleren Ring oder in der Landsberger Straße verringern, wenn die Freigabe für Kfz, wo nötig, nur für den Anliegerverkehr erfolgen würde.

Auch die Verkehrsregeln in einer Fahrradstraße würden durch ein solches Projekt bekannter. Viel zu viele Verkehrsteilnehmer kennen diese noch nicht, obwohl es die Fahrradstraße bereits seit Jahren gibt.

Radfahrer dürfen hier nebeneinander fahren. Kfz dürfen Fahrradstraßen nur benutzen, wenn dies durch ein Zusatzschild erlaubt ist. Der motorisierte Verkehr hat sich dem Radverkehr unterzuordnen. Höchstgeschwindigkeit ist Tempo 30. Ansonsten gelten die allgemeinen Verkehrsvorschriften und Vorfahrtsregeln.

Spannnend wird, was das KVR zu dem Vorstoß sagt. So ganz sicher ist es nicht, dass die Radlstraßen-Initiative auch den Segen von oben bekommt.

 

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.