Erinnerung an jüdische Nachbarn

Die multimediale Website www.weissekoffer.de geht online - der Auftritt dokumentiert und ergänzt Wolfram P. Kastners Kunstinstallation „hier wohnte…“
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Die "weißen Koffer" zeigen das Schicksal jüdischer Münchner auf.
ho Die "weißen Koffer" zeigen das Schicksal jüdischer Münchner auf.

Neuhausen - „Kunst ist keine private Angelegenheit“, sagt der Künstler Wolfram P. Kastner. Die Website www.weissekoffer.de begleitet seine Kunstaktion „hier wohnte…“.

Weiße Koffer und Gedenktafeln mit Portraits und Biografien vor fünf Wohnhäusern in Neuhausen erinnern an jüdische Frauen, Männer und Kinder. Sie lebten in diesem Stadtteil, wurden verfolgt,1941 deportiert und später ermordet.

Die Installation endet am 20. November, dem Tag der Deportation jüdischer Menschen nach Kaunas. Die ehemaligen jüdischen Nachbarn erhalten auf www.weissekoffer.de ein Gesicht. All diejenigen, die in den fünf ausgewählten Häusern lebten, werden vorgestellt, meist mit Foto, Biografie und Dokumenten aus der NS-Zeit.

Der Onlineauftritt wurde am 30. August freigeschaltet. Er bietet Interviews, Hintergrundbeiträge oder Statements von Unterstützern – als Text oder Audio-Dateien. In einem Interview erinnert sich der Zeitzeuge und Neuhausener „Halbjude“ Walter Joelsen an die Zeit vor 70 Jahren. Er diskutiert mit Schülern der Winthirschule: 1943 trifft 2013.

Konstantin Wecker erzählt, warum er an die Kunst als wichtiges Medium glaubt und die jüdische Musikerin Naomi Isaacs macht im Gedenken an die ehemaligen jüdischen Bewohner Neuhausens einen Rundgang.

Was die weiß gefassten Koffer einer aus Bosnien geflüchteten Frau und der Moderatorin Amelie Fried sagen, ist in einem Film zu sehen. Ein Film, eine Slideshow und Audiobeiträge fangen Reaktionen und Stimmungen zum Projekt ein.

Die Website ergänzt und vervollständigt die Kofferinstallation vor den Wohnhäusern, macht auf die Geschichte aufmerksam und trägt ihren Teil gegen das Vergessen bei. Ziel ist es, durch dieses Medium auch ein weiteres, jüngeres und breiteres Publikum als nur die Passanten vor Ort zu erreichen.

QR-Codes an den Tafeln mit einem direkten Link zum Audio-Rundgang und zum Video verbinden plastische Installation und virtuelle Website.

Die Stiftung Journalistenakademie Dr. Hooffacker dokumentiert die Kunstinstallation mit diesem Onlineauftritt. Unterstützt wird die Aktion etwa vom Bezirksausschuss des Stadtbezirks Neuhausen-Nymphenburg, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München, der Münchner Volkshochschule, der Stadtbibliothek München oder der Winthirschule.

 

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