Entspannen am Chinaturm und Parkplatzärger

Felicia Englmann (40) ist Autorin und lebt im Lehel. Hier beantwortet sie den Stadtviertelfragebogen der AZ.
Felicia Englmann |
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Felicia Englmann liebt den Biergarten am Chinesischen Turm.
privat Felicia Englmann liebt den Biergarten am Chinesischen Turm.

Wie lange leben Sie schon in Ihrem Viertel?

Seit bald vierzehn Jahren. Ich bin eine Rückwanderin: Meine Urgroßeltern hatten hier eine Schreinerei. Aus dieser stammt mein geliebtes Kanapee. Und meine Nachbarin ist mit meiner Tante hier im Viertel zur Schule gegangen.

Was schätzen Sie am Stadtviertel?

Museen direkt vor der Tür, In acht Minuten zu Fuß zur Oper, in 15 Minuten zum Volksbad: Das Lehel ist mitten in der Stadt und trotzdem ruhig und gemütlich, weil es gewachsene Strukturen hat.

Wo kann man am besten entspannen?

Am Chinesischen Turm.

Wo gibt es Probleme?

Wir haben viel zu wenige Kinderkrippenplätze, besonders für die Kinder aus dem Viertel. Und von den Mietpreisen rede ich mal gar nicht.

Was ärgert Sie ganz konkret?

Immer, wenn ich eine Sporttasche, drei Einkaufstüten und einen Getränkekasten geladen habe, gibt es im Umkreis von einem Kilometer um meine Wohnung keinen freien Parkplatz. Trotz Parklizenz. Weil das System "Park and Ride" nicht von allen Bewohnern der umliegenden Landkreise wirklich verstanden wird.

Welches Vorurteil über das Viertel nervt Sie am meisten?

Dass hier angeblich nur reiche Snobs wohnen, die jeden dritten Morgen mit dem Rollköfferchen zum Flughafen pilgern, um irgendwo viel Geld zu verdienen, das sie dann in Luxusboutiquen und Edelgastronomie wieder ausgeben.

Was sind die wichtigsten Projekte der nächsten Jahre?

Das große Bauprojekt an der Oettingenstraße bringt hoffentlich viele neue Wohnungen und neue Kinderbetreuungsplätze.

Die geplante Tiefgarage unter dem Thomas-Wimmer-Ring hilft wohl eines Tages, die Parkplatzsituation zu verbessern.

Und vielleicht bekommen wir in der Nachbarschaft am Finanzgarten oder auf der Museumsinsel doch den neuen Konzertsaal? Träumen ist ja erlaubt.

Und was muss verhindert werden?

Die rücksichtslos lärmende Spaß- und Saufgesellschaft sollte keine fröhlichen Urständ feiern und sich nicht über die gesamte Innenstadt ausbreiten.

Ich mag keine Party-People mehr mit Bierflaschen in der Hand durch die Gegend laufen sehen, ich will keine Straßensperrungen mehr für rein kommerzielle Großveranstaltungen.

Wegen mir braucht's auch keine Clubbings im Maximiliansforum.

Auf welche Veranstaltung im Viertel freuen Sie sich heuer am meisten?

Das Japanfest am Teehaus im Englischen Garten am 21. Juli. Es ist jedes Jahr wieder eine Wundertüte und doch schon so vertraut.

Jeder Ort hat einen Schandfleck. Welcher ist das in Ihrem Stadtteil?

Der Isartorplatz. Außer dröhnendem Verkehr findet dort fast nichts statt, obwohl es ein sehr großer, zentraler Platz ist. Aus dem könnte man wirklich noch was machen.

Angenommen, man dreht einen Film in Ihrem Stadtteil: Welches Genre und Thema würde am besten hierher passen? Und welche Schauspieler?

Weil das Lehel so schön ist, sehe ich oft Filmteams hier drehen. Was aber noch fehlt, ist "Eisbachflimmern", ein Drama ohne Happy End, aber mit einem hochdramatischen und irgendwie Lost In Translation wirkendem Daniel Craig. Und "Ich Baier, du Dubaier", eine Bollywood-Screwballkomödie mit Lavinia Wilson , Abrar Al-Hamad und Shah Rukh Khan. Die Drehbücher schreibe ich gerne.

Haben Sie drei Tipps für Neulinge im Viertel?

* Beim Kiosk "Fräulein Grüneis am Eisbach" einkehren, Kuchen probieren und Leute kennenlernen.

* Donnerstags auf den Markt am St.-Anna-Platz Obst und Gemüse aus der Region einkaufen.

* Im Sommer eine Vorstellung des "Theater des hölzernen Gelächters" im Amphitheater des Englischen Garten besuchen.

Sie möchten auch den Stadtviertelfragebogen der AZ ausfüllen? Bitte schreiben Sie an stadtviertel@abendzeitung.de und wir schicken Ihnen einen zu.

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