Endlich! Gedenkort statt Verkehrsinsel
Altstadt - Die große bronzene Tafel ist nicht mehr zu übersehen: „Im Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“. Der Platz an der Brienner Straße heißt seit 1946 „Platz der Opfer des Nationalsozialismus“. Seit 1985 erinnert eine Granitsäule an die Opfer der Nazis. Doch der Platz glich eher einer Verkehrsinsel, denn einem Gedenkort.
Deshalb hatte der Stadtrat 2012 beschlossen, den Platz für 3,9 Millionen Euro umzugestalten. „Gilt es doch auch heute, dem Ungeist, der Intoleranz, der Verachtung von Menschen wegen Herkunft, Hautfarbe oder Religion entschlossen entgegen zu treten“, sagt Christian Ude und erinnert an die Morde des NSU.
Gestern, am Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, wurde der neu gestaltete Platz eröffnet. Zwei Platanen wurden als Abgrenzung zur Straße nach Norden versetzt, im Süden laden Bänke unter Bäumen zum Verweilen. Schräg gegenüber war die Gestapo-Zentrale, die ehemalige NSDAP-Parteizentrale ist nicht weit. Die immer brennende Flamme hinter einem Bronzegitter soll jetzt wieder daran erinnern, dass Menschlichkeit auch durch Unterdrückung nicht ausgelöscht werden kann.
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