Eltern sorgen sich wegen geplantem Spielsalon

In der Nähe des Goetheplatz soll eine Spielhalle gebaut werden - direkt am Schulweg von der U-Bahn zum Theresiengymnasium.
von  Sophie Anfang
Spielautomaten an der Goethestraße? Eltern und Lehrer wollen das nicht.
Spielautomaten an der Goethestraße? Eltern und Lehrer wollen das nicht. © dpa

LudwigsvorstadtSuchtpotential, zumindest in Anführungsstrichen, bietet der Goetheplatz schon jetzt: das große Kino für die Filmsüchtigen, die beiden Fast-Food-Ketten daneben für die Fast-Food-Anhänger. Doch bald könnte ein Ort mit echter Suchtgefahr dazu kommen: Wie der örtliche Bezirksausschuss erfahren hat, soll an der Gothestraße 74 eine große Spielhalle gebaut werden. Das Problem: Der Spielsalon läge damit direkt auf dem Schulweg von der U-Bahn zum Theresiengymnasium. Schulleitung und Elternbeirat machen sich nun Sorgen.

Von der geplanten Halle gehe eine „nicht unerhebliche Suchtgefahr“ aus, schreiben die CSU-Stadträte Richard Quaas und Georg Schlagbauer in einer Anfrage an Stadtbaurätin Elisabeth Merk. Eltern und Lehrer betrachteten die Entwicklung mit „großem Unbehagen“, so die Politiker weiter.

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Bislang gibt es noch keine Baugenehmigung für eine Spielhalle. Die Anträge liegen bei der Lokalbaukommission.

Beunruhigend für die Eltern: Grundsätzlich sei eine Spielhalle an diesem Ort jedoch zulässig, heißt es in einem Antwortschreiben der Stadtbaurätin. Auch deshalb, weil in dem Viertel bereits „Vergnügungsstätten“, wie eben das Kino vorhanden sind.

Das Verfahren läuft allerdings noch. Es könnte sich etwas hinziehen: Denn zusätzlich zu den baurechtlichen Genehmigungen muss auch noch das Kreisverwaltungsreferat zustimmen. Dabei spielt eine Rolle, ob ein Mindestabstand von 250 Metern Luftlinie zu anderen Spielhallen eingehalten wird.

Was die Suchtgefahr betrifft, teilt die Stadt grundsätzlich die Meinung der Eltern und der Schule – relativiert die Ängste jedoch. Jüngere Schüler könnten ohnehin nicht in die Spielhalle: Wer unter 18 ist, darf laut Gesetz kein Casino betreten. Was zur Beruhigung ebenfalls etwas beitragen könnte: Zumindest auf dem Schulweg in der Früh wird von der Spielhalle keine Gefahr ausgehen. Von drei bis neun Uhr gilt für Spielhallen eine Sperrzeit.

 

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