Ekel-Alarm am Maibaum!
Thalkirchen - Es ist wie verhext. Fast alle Bäume, die der Thalkirchner Maibaumverein bisher aufstellte, hielten die Saison nicht durch: einen hat der Sturm gepackt, einen anderen traf der Blitz.
Dieses Mal ist ein Braunschwamm schuld. Ab der Höhe von zehn Metern hat sich der Pilz im Holz breitgemacht. Weil seine Stabilität nicht garantiert werden kann, muss auch er nach nur dreieinhalb statt fünf Jahren wieder weg. Diesen Sonntag gibt’s ein Abschiedsfest: Die Feuerwehr wird den Baum umschneiden, dazu gibt’s Schmaus und Trank. Jeder Gast kann für einen Obulus ein Erinnerungsscheibchen absägen.
Doch wie kam’s zum Pilz? „Der Baum war zu frisch“, sagt Jürgen Hennig, erster Vorsitzender des Vereins. Im Januar 2010 sei er geschlagen worden und noch nass in die Stadt gekommen. Dort wurde er gehobelt und lackiert – und konnte bis zum Mai nicht trocknen. „Scheint dann die Sonne, ist das die perfekte Brutstätte für Pilze.“
Eigentlich gibt’s schon Ersatz für den maroden Baum: den alten Christbaum vom Marienplatz. Momentan lagert er im Tierpark Hellabrunn. Aber: Der ist fast doppelt so dick wie die Haltevorrichtung in Thalkirchen. Man könnte ihn zuhobeln, sagt Hennig. „Aber das ist viel Arbeit.“ Und man wisse nicht, ob er seine Stabiliät behalte.
Deshalb hat er einen Plan C: „Nächstes Jahr holen wir eine Douglasie statt einer Fichte. Die hobeln wir zu, lassen sie weiter trocknen – und bemalen sie erst 2015.“ Hoffentlich klappt’s. Immerhin ist dann das 20. Jubiläum des Vereins.
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