Einsteinstraße: Ärger um Tempo-30-Schild

Die Platzierung eines Tempo-30-Schildes sorgt für Ärger. Zu hoch und zu leicht zu übersehen sei es, sagen Kritiker.
von  Bettina Funk
Gerhard Bauer fährt seinen Sohn jeden Tag zur Schule. Der Hinweis auf das Tempolimit hängt viel zu hoch, ärgert sich der Familienvater.
Gerhard Bauer fährt seinen Sohn jeden Tag zur Schule. Der Hinweis auf das Tempolimit hängt viel zu hoch, ärgert sich der Familienvater. © Bettina Funk

Weil sein Sohn ein Gipsbein hat, fährt Gerhard Bauer ihn jeden Tag von Aschheim in dessen Schule am Ostbahnhof. In München angekommen biegt er mit dem Auto von der Grillparzerstraße rechts in die Einsteinstraße – eine viel befahrene Kreuzung. Dass in der Einsteinstraße eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 ist, sieht er nicht. Die Schilder hängen in fast vier Metern Höhe an Ampelmasten.

Tempo-30-Schild hängt schlecht sichtbar

Vor ein paar Tagen wurde der 48-jährige Kreisbrandmeister nun genau an dieser Stelle geblitzt. "Bis dahin hatte ich die Schilder nie wahrgenommen", sagt er. Dass in der Einsteinstraße nur Tempo 30 erlaubt ist, hätte er ansonsten wohl auch so schnell nicht bemerkt, sagt Bauer.

Dabei fährt der Familienvater seinen Sohn mit Gipsbein schon seit etwa einem Monat täglich zur Schule und kommt jeden Tag mehrmals an der Kreuzung vorbei. "Meine Frau fährt unsere Kinder hier ja auch manchmal zur Schule und hat die Schilder auch noch nie gesehen", erzählt Gerhard Bauer. Er habe auch mit Bekannten gesprochen, die die Stelle kennen. "Die waren alle überrascht", sagt er. Keinem seien die Schilder aufgefallen.

KVR mit Stellungnahme

Die Tempo-30-Beschilderung sei jedoch schon seit Mai dieses Jahres an dieser Stelle angebracht, erklärt Alexander Stumpf vom Kreisverwaltungsreferat (KVR). "Die Beschilderung ist beidseitig angebracht. Deshalb sollte sie auch für rechtsabbiegende Fahrzeugführer erkennbar sein", so Alexander Stumpf.

Grund der Anordnung sei, dass mit der Änderung der Straßenverkehrsordnung der Gesetzgeber eine Möglichkeit geschaffen hat, Tempo 30 vor Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten oder Altenheimen anzuordnen. Von dieser Möglichkeit hat die Landeshauptstadt München an dieser Stelle Gebrauch gemacht, heißt es vom KVR.

Gerhard Bauer ist sich jedoch sicher, dass die Schilder für Rechtsabbieger nicht zu sehen sind. Aber auch Linksabbieger dürften es schwer haben, da an der Stelle, wo die Schilder angebracht sind, gleichzeitig Fußgänger und Radfahrer die Straße überqueren. Der 48-Jährige hat auch eine Idee, wie die Situation verbessert werden kann. "An der Rosenheimer Straße ist die Situation ähnlich", sagt er. "Dort wurden für die Rechtsabbieger schon vor der Kreuzung Schilder aufgesellt und auf den Boden große Symbole gemalt." Das könnte auch im Fall der Einsteinstraße helfen, "damit nicht noch mehr Autofahrer abkassiert werden".

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