Kilombo: Eine Bar als "Haus der Freude"

Das Kilombo gehört seit Jahren zu den beliebtesten Bars im Viertel. Das Geheimnis des Ladens ist sein Motto.
Daniel Gahn |
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Die Gläser hoch! Entspannte Atmosphäre in der Bar Kilombo im Westend.
Die Gläser hoch! Entspannte Atmosphäre in der Bar Kilombo im Westend. © imago

Westend - Alt trifft jung, gscheid trifft dumm“ Mit diesem Satz beschreibt Christian Blau die Gäste seiner Bar Kilombo nahezu perfekt. Das Kilombo zeichnet das aus, was viele Stadtteilbars versuchen, aber auch daran scheitern: eine vernünftige Mischung der Gäste. Hier hat jeder seinen Platz.

Am Fensterbrett drücken sich Paare in der Findungsphase gewählt aus – und auch ein bisschen um das eigentliche Thema herum; an der Bar kennt man sich und entsprechend wirkt dort die Stimmung etwas gelöster. Das Kilombo scheint sich seinen Gästen und ihren hehren Absichten anzupassen. Die einen brauchen ein Tresen um zu trinken, andere brauchen schummeriges Licht und eine Atmosphäre wie im heimischen Wohnzimmer, um sich und die Umwelt zu unterhalten. Hier passt das zusammen.

Der Name Kilombo bedeutet in Brasilien soviel wie Chaos, mein Haus und Freudenhaus. Für Blau wäre allerdings „Haus der Freude“ die passendste Übersetzung. In seiner Bar steht der gelernte Schreiner oft an den Plattenspielern und sorgt für die musikalische Untermalung. Zwischen 2000 und 3000 Platten besitzt Blau und entsprechend groß ist das musikalische Spektrum, was aus dem Lautsprecher eines uralten Grundig-Röhrenradio schallt. „Nicht das Genre, sondern die Qualität ist entscheidend“, sagt Blau. Wieder bringt es es in nur einem Satz auf den Punkt. Vor ein paar Jahren hat hier einmal sogar Ex-OB Christian Ude seine Platten aufgelegt.

Die Musik ist ein zentraler Charakterzug des Kilombo. Mal kommt Bach, kurz darauf schallt Led Zepplin durch die Lautsprecher. Eine Musikkneipe ist das Kilombo nicht, es wird nur auf die Musik geachtet – und, fast beiläufig, auch auf ein bisschen Kunst. Am hinteren Ende der Bar hängt ein quadratisches Piktogramm des Künstlers Wolfgang Achmann. Das Werk trägt den Titel „Fingerabdrücke des Bösen.“ Den Kontrast liefern an den Wänden eine Reihe von Miniatur-Weihwasserbecken.

Was eigentlich nicht zusammenpassen kann, wird im Kilombo zu einer homogenen Einheit. Die Gäste, die Einrichtung, eigentlich alles. Nur der Bierpreis fällt aus dem Rahmen. 3 Euro sind für ein Helles in diesem Ambiente fast schon zu günstig. Die Gäste sehen zufrieden darüber hinweg. So wird aus einem Feierabendbier im Kilombo schnell auch ein zweites.

Gollierstraße 14A, 80339 München, Telefon: 089 95455938

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