Ein weißer Kubus für den Campus

Richtfest für das Centrum für Schlaganfall- und Demenzforschung in Großhadern. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2014 geplant. Gesamtkosten: 57,5 Millionen Euro.
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Schlichter weißer Kubus mit höchst anspruchsvollem Innenleben: Das Centrum für Schlaganfall- und Demenzforschung in Großhadern.
Nickl & Partner Architekten AG, 3D Visualisierung: www.archlab.de Schlichter weißer Kubus mit höchst anspruchsvollem Innenleben: Das Centrum für Schlaganfall- und Demenzforschung in Großhadern.

Hadern (München) - Auf dem Campusgelände der Ludwig-Maximilians-Universität in Großhadern entsteht ein weiteres architektonisch herausragendes Forschungs- und Laborgebäude. Vertreten durch das Staatliche Bauamt München 2 errichtet der Freistaat für 57,5 Millionen Euro das "Centrum für Schlaganfall- und Demenzforschung". Die Finanzierung des laufenden wissenschaftlichen Betriebs wird wesentlich aus Mitteln der polnischen Solorz- Zak-Stiftung erfolgen, die dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zur Verfügung gestellt wurden.

Der Entwurf des „weißen Kubus“ der Nickl & Partner Architekten AG wird zukünftig Raum für Spitzenforschung auf 8500 Quadratmeter Nutzfläche bieten. Nach der Grundsteinlegung im Herbst 2011 wurde jetzt Richtfest gefeiert. Mit dabei: Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU).

Demenzerkrankungen und Schlaganfälle gehören heutzutage zur Gruppe der großen Volkskrankheiten und dies mit steigenden Fallzahlen. Diese häufigen Gehirnerkrankungen wie Schlaganfall, Alzheimer, Parkinson und ALS werden zukünftig am Centrum für Schlaganfall- und Demenzforschung (CSD) erforscht. Das Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen am Standort München sowie das Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung werden hier angesiedelt.

Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Laborbaus ist für Mitte 2014 vorgesehen. Städtebaulich ist das fünfgeschossige Gebäude an der Schnittstelle zwischen dem Universitätsklinikum Großhadern und den Forschungsinstituten der LMU in das Entwicklungskonzept für den Campus eingepasst. Die in den Außenanlagen geplante landschaftliche Rampe schafft, so das Bauamt, "den auch im Gebäude angestrebten Brückenschlag zwischen Forschung (Institute) und Anwendung (Klinikum)".

Der Haupteingang des Gebäudes liegt ebenerdig an der Feodor-Lynen-Straße. Das gesamte Gebäude ist durchgängig barrierefrei geplant. Eine semitransparente Hülle aus weiß lackierten Streckmetallpaneelen umspannt netzartig den Baukörper. Diese zweite Haut ist zu den Fensterflächen hin beweglich, kann weit geöffnet werden und bleibt auch bei starkem Wind nutzbar. Große, elektrisch betriebene Klappelemente ermöglichen die flexible Steuerung des Lichteinfalls, wodurch eine deutliche Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes erreicht wird. Das Fassadenbild des Kubus variiert nutzungs- und klimaabhängig.

Die Herausforderung bei der Planung eines energetisch optimierten Laborgebäudes liegen besonders im Umgang mit den inneren Wärmelasten. Dieser Kühlbedarf wird vorrangig aus der thermischen Grundwassernutzung gedeckt. In Verbindung mit neuen Kühlaggregaten und der Nutzung vorhandener Anlagen im Institutskomplex des FCP wurde ein Modulsystem entwickelt, um den Kühlbedarf ökologische und ökonomisch optimiert zu decken. Zusätzlich wurde ein System der Nachtauskühlung unter Ausnutzung thermischer Luftbewegungen entwickelt. Die Treppenhäuser dienen als Zugschächte, in denen warme Luft nach oben steigt und über Abzugsöffnungen ins Freie gelangt.

Die gesamte Gebäudehülle wird hoch wärmegedämmt ausgeführt, so dass in Verbindung mit der eingesetzten Heizungs- und Lüftungstechnik die gesetzlichen Forderungen zur Energiebilanz um mehr als 30 Prozent unterschritten werden. Eine großflächige Photovoltaikanlage erzeugt eine Stromleistung von 24 kwh/a. Das bedeutet eine Reduzierung des CO2 Ausstoßes um rund 12,7 Tonnen. "Der schlichte, weiße Kubus steht für eine moderne, zeitgenössische und rationale Architektur, die sich eng an den funktionalen Notwendigkeiten unter Berücksichtigung einer optimalen Energiebilanz orientiert", schwärmt eine Sprecherin des Staatlichen Bauamts.

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