Ein Viertel zum Verlieben

Bürgerreporter Leon Kovac über originelle Orte und Integration mit der Turmfrisur.  
Leon Kovac |
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Schnecke trifft Zwergerl: Das riesige Weichtier steht am Rande des Bavariaparks – und wirkt gut gelaunt.
Petra Schramek 6 Schnecke trifft Zwergerl: Das riesige Weichtier steht am Rande des Bavariaparks – und wirkt gut gelaunt.
Die Vorderseite der Augustiner-Brauerei an der Landsberger Straße kennt fast jeder Münchner. Dabei ist die Rückseite noch malerischer.
Petra Schramek 6 Die Vorderseite der Augustiner-Brauerei an der Landsberger Straße kennt fast jeder Münchner. Dabei ist die Rückseite noch malerischer.
Federballschläger, Fotoapparate, Mischpulte: In der Westendstraße gibt es einen urtümlichen „Indoor-Flohmarkt“ namens „Mein Bazaar“.
Petra Schramek 6 Federballschläger, Fotoapparate, Mischpulte: In der Westendstraße gibt es einen urtümlichen „Indoor-Flohmarkt“ namens „Mein Bazaar“.
Für Fastenbrecher: Im „Neuen Kubitscheck“ in der Gollierstraße serviert Mitarbeiter Fabian hausgemachte Kuchen und Torten.
Petra Schramek 6 Für Fastenbrecher: Im „Neuen Kubitscheck“ in der Gollierstraße serviert Mitarbeiter Fabian hausgemachte Kuchen und Torten.
Das Betongebirge auf der Theresienhöhe: Leon Kovac will dem
Gebäude trotzdem einen gewissen Charme nicht absprechen.
Petra Schramek 6 Das Betongebirge auf der Theresienhöhe: Leon Kovac will dem Gebäude trotzdem einen gewissen Charme nicht absprechen.
Wo die Schwanthalerstraße den Bavariaring kreuzt, liegt tagsüber eines der schönsten, nachts eines der gruseligsten Häuser. Findet unser Bürgerreporter.
Petra Schramek 6 Wo die Schwanthalerstraße den Bavariaring kreuzt, liegt tagsüber eines der schönsten, nachts eines der gruseligsten Häuser. Findet unser Bürgerreporter.

Bürgerreporter Leon Kovac über originelle Orte und Integration per Turmfrisur.

Uff! Das Westend auf 65 Zeilen beschreiben? Kingt schwierig. Eigentlich bräuchte man – wir aus dem Viertel wissen das – fast die ganze AZ, um das halbwegs anständig hinzubekommen.

Ich lebe seit gut sechs Jahren hier – und kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, woanders hinzuziehen. Es ist ein Stadtteil zum Verlieben. Eigentlich bin ich noch zu jung, um von dem alten Charme zu schwärmen, aber genau er ist es wohl, der Menschen aller Altersklassen am Westend fasziniert.

Oft sind es nur kleine Momente, Szenen. Wie dieses eine Schaufenster, in dem seit Jahren ein von der Sonne vergilbtes Plakat hängt, auf dem eine Blondine ein Elektrogerät aus den 70er Jahren anpreist. Wahrscheinlich kann man das drinnen sogar noch kaufen!

Unglaublich viele dieser originellen Orte gibt es hier: Die Kneipe Kilombo, in die man sein Essen selber mitbringen kann, die Kazmairstraße mit dem Ecco oder der Ex-Bäckerei Müller & Söhne, die Büchergalerie in der Gollierstraße, Jürgens Comicshop, Mariettas Cucina, das Ladencafé Marais, sogar die Textilreinigungen sind eine Schau. Übrigens: An diesem Samstag von 10 bis 18 Uhr feiern viele Geschäfte das „Frühlingserwachen“ im Viertel. Beteiligte kleben einen pinken Punkt an den Eingang.

Das Westend hat einen hohen Ausländeranteil, ich trage selber dazu bei. Was mich daran manchmal stört, sind diese „Kulturvereine“, deren Fenster zugeklebt sind und in denen die Migranten nur unter sich bleiben (wollen). Das ist für mich das Gegenteil von Integration – aber hier zum Glück eine Ausnahme.

Ein konkretes Gegenbeispiel: Da ist diese urige Mitarbeiterin mit der Turmfrisur an der Kasse vom Tengelmann. Frau Luca. Ein einziger liebevoll strenger Blick von ihr reicht, um jeden Halbstarken wieder auf den rechten Weg oder zumindest zum Nachdenken zu bringen. Sowas gibt’s nur hier.

 

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