Ein Stadtteil mit Charakter
Bürgerreporter Jürgen Hennig, Vorsitzender des Maibaumvereins Thalkirchen, über die idyllischen Isarauen, das beste Eis, das größte Ärgernis und
München - Seit 39 Jahren wohne ich in Thalkirchen. Der Maibaum am Thalkirchner Platz hat für mich als Vorsitzenden des Vereins natürlich eine besondere Bedeutung. Er ist auch der einzige in München, der das ganze Jahr lang beleuchtet wird.
Schön an Thalkirchen ist, dass viele Züge seines dörflichen Charakters bis heute erhalten sind. Nach wie vor gilt das Viertel mit seinen idyllischen Isarauen als eine grüne Lunge Münchens.
Das beste Eis Thalkirchens bekommt man in Walsers Café. Eröffnet hat es erst voriges Jahr, mitten im Wohngebiet. Das Café füllt eine echte Marktlücke in der Gegend, es kommt super an.
Sehenswert sind auch die kleinen Land- und Sommerhäuser im Viertel: Ich wohne selbst in einem. Vor 15 Jahren haben wir es renoviert und dafür den Fassadenpreis der Stadt bekommen. Die Stuckatur an der Fassade wurde nach alten Plänen wieder angebracht.
Mit der St.-Maria-Kirche im Ortskern verbinde ich viel. Hier haben meine Frau und ich geheiratet, unser Sohn wurde hier getauft. Ich gehe zwar nicht regelmäßig zum Gottesdienst, weil ich evangelisch bin – aber meine Frau ist oft hier.
Im Gierlinger Park trifft sich bei schönem Wetter Jung und Alt. Neben dem Weg wird schon bald wieder ein riesiger Teppich Bärlauchpflanzen wachsen. Essen kann man sie leider nicht – denn wer mag das schon, wenn hier täglich Hunde Gassi gehen?
Das größte Ärgernis der Thalkirchner ist die Baustelle „Isargärten“. 300 Luxuswohnungen sollen direkt neben dem Fluss entstehen. Noch vor zwei Jahren kämpfte man an dieser Stelle für den Naturschutz, weil dort seltene Echsenarten lebten. Und heute baut man Betonklötze bis an die Straße.
Mein Lieblingsrestaurant ist das Mangostin. Einfach toll, diese Mischung aus japanischen, thailändischen, vietnamesischen und chinesischen Spezialitäten. Zu besonderen Anlässen gehen wir dort fein essen.
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