Ein neues Stück fürs Altstadt-Modell

Altstadt - Ein bis ins kleinste Detail originalgetreues und perfektes Modell der Münchner Altstadt - mit dieser Sisyphos-Aufgabe beschäftigt sich in München eine eigene Modellbauwerkstatt.
Weil das nicht nur aufwendig, sondern auch teuer ist, wirbt die Stadt um Sponsoren.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern hat jetzt als erster Sponsorpartner des Münchner Altstadtmodells ein Modell ihres Hauptgebäudes in der Max-Joseph-Straße durch eine externe Modellbaufirma erstellen lassen und für einen Einsatz im Altstadtmodell zur Verfügung gestellt.
Das fertige Modellstück hat IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Drießen am Dienstag (5. November) im Stadtmuseum offiziell an Stadtbaurätin Elisabeth Merk übergeben.
Schon seit den 70er Jahren sägen, schnitzen, feilen und kleben die drei Mitarbeiter der Modellwerkstatt des Referats für Stadtplanung und Bauordnung an dem detailgetreuen Stadtmodell.
Das ist Kleinstarbeit: Unzählige Gebäude, Bäume, Straßen und Gewässer mit einem hohen Grad an Detailtreue hat das Team der Modellbauwerkstatt bisher im Maßstab 1:500 der Realität nachempfunden.
Das Modell ist nach dem Vorbild Jakob Sandtners entstanden, der bereits um 1570 ein vollständiges und maßstabsgerechtes Modell der Stadt München angefertigt hat.
Das Originalwerk des Straubinger Drechslermeisters steht im Bayerischen Nationalmuseum. Es zeigt auch, welche große Tradition der Modellbau in München hat. Die setzt die Modellbauwerkstatt fort.
Ziel ist es, auf einer vier mal sechs Meter großen Grundplatte die Kernstadt vom Hauptbahnhof bis zum Gasteig lückenlos darzustellen.
Als Material wird größtenteils Lindenholz verwendet. Es hält lange, kann präzise bearbeitet werden und weil es kaum eine Maserung hat, ermöglicht es ein ebenmäßiges Erscheinungsbild des gesamten Ensembles.
Die Münchner können das Altstadtmodell kostenlos im Foyer des Stadtmuseums besichtigen. Vor allem wird es aber bei Planungsarbeiten und Präsentationen eingesetzt, zum Beispiel bei der Planung prominenter Bauvorhaben.
Wegen des vielen kleinsten Details und der nachhaltigen Darstellung aus Holz ist der Bau und auch der Erhalt des Altstadtmodells zeit- und kostenintensiv. Weil sich die Stadt außerdem permanent wandelt, muss es fast laufend aktualisiert werden.
Die Stadt München hat deshalb die Privatwirtschaft um Unterstützung der Arbeit am Altstadtmodell gebeten.
Die IHK München und Oberbayern ist jetzt der erste Sponsor.
Mehr Informationen zum Altstadtmodell und der Modellbauwerkstatt gibt's unter www.muenchen.de.