Ein neues Balu- und Du-Jahr

Die Studenten der Uni für angewandte Wissenschaften, die am Projekt des „Balu und Du“ teilnehmen, haben jetzt ihre Schützlinge kennengelernt.
Pasing - In einem Klassenraum sitzen 10 Studentinnen und Studenten der Hochschule für angewandte Wissenschaften, taxiert und beäugt von 10 Kindern der Grundschule an der Gotzmannstaße.
Es ist deutlich zu sehen: Alle sind furchtbar aufgeregt. Die kurzen Ansprachen von der Direktorin de la Camp und von Frau Hansel-Wolfshörndl, Leitung Familienzentrum Trudering, ein Dach für Generationen, der Balu und Du München untersteht, sind vorbei.
Noch kurz hat Frau Graf, die Koordinatorin des Projektes erklärt, dass – genau wie im Dschungelbuch - nun ein Balu in Form eines Studenten einen Grundschüler (Mogli) ein Jahr lang durch den Alltagsdschungel begleiten wird.
Student und Grundschüler werden sich 1 mal pro Woche treffen und etwas Schönes miteinander unternehmen. Dabei erforschen sie den Stadtteil und verbringen ihre Freizeit, fernab von elektronischen Medien, vorwiegend an der frischen Luft.
Durch diese Maßnahme wird nachweislich das Verhalten der von den Lehrkräften ausgesuchten Kinder positiv beeinflusst. Die Kinder werden selbstbewusster, oftmals aufgeschlossener und kommunikativer und dadurch profitieren nicht zuletzt auch die schulischen Leistungen.
Jetzt ist der große Augenblick da, und die Kinder sind schon gespannt: Wer wird mein Balu? Aber auch die Studenten (die diese Arbeit ehrenamtlich leisten) sind aufgeregt. Wird mich mein Mogli mögen? Wie wird der erste Kontakt sein?
Und dann geht alles ganz schnell. Die Kinder schließen die Augen, und als sie sie wieder öffnen, hat jeder Mogli einen Balu vor sich stehen. Jetzt geht das Geschnatter los, denn alle Moglis müssen über ihren Balu herausfinden, wie er heißt, welche Farbe dieser am liebsten mag, welches Essen, und ob er noch Geschwister hat.
Aber auch der Balu muss diese Fragen über seinen Mogli beantworten können. Da ist das Eis schnell gebrochen, denn es finden sich bei allen Paaren Gemeinsamkeiten. Kaum zu glauben, aber nach 15 Minuten ziehen die kleinen Moglis ihre großen Balus bereits hinter sich her, um die Studenten Ihren Eltern vorzustellen.
Frau Prof. Zink und Herrn Schindler, die die Studenten an der Universität betreuen, und ihnen mit Rat und Tat in Form eines Seminars zur Seite stehen, sind genau wie alle anderen Beteiligten erstaunt, wie schnell das Eis gebrochen ist.
Der Anfang ist gemacht, jetzt können die Gespanne – auch dank einiger großzügiger Spender wie etwa der Castringius Kinder und Jugendstiftung, der HIT Stiftung und der Stadt München - ein Jahr lang gemeinsam durch den Großstadtdschungel streifen, und viele Abenteuer zusammen erleben.