Ein Kühlschrank für alle - sogar Porschefahrer

In der Altstadt gibt es ab sofort einen Kühlschrank, aus dem sich jeder bedienen kann. Bezahlen muss man dafür nichts.
Maximilian Witte |
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Die neuen „Fair-Teiler“ vom JIZ an der Sendlinger Straße (vlnr): Stephan Hadrava, Miachael Crabek, Pia Brunold und Triz Heider.
Maximilian Witte Die neuen „Fair-Teiler“ vom JIZ an der Sendlinger Straße (vlnr): Stephan Hadrava, Miachael Crabek, Pia Brunold und Triz Heider.

Altstadt - Lebensmittel vor dem Wegschmeißen retten: Die Idee des „Foodsharing“ setzt sich langsam durch. So nennt man das Teilen von Lebensmitteln, die sonst im Müll gelandet wären – und dem Wegschmeißer noch dazu oft ein schlechtes Gewissen bescheren.

Seit gestern Abend gibt es einen neuen „Fair-Teiler“-Kühlschrank im Jugendinformationszentrum (JIZ) in der Sendlinger Straße 7. Mitten in der Altstadt. Hier kann jeder Lebensmittel abgeben, die er nicht mehr braucht, weil vielleicht der Urlaub ansteht oder beim Grillen mal wieder die Zucchini liegengeblieben sind.

„Vorhandene Ressourcen nutzen, unabhängig vom Zielpublikum. Das ist die Philosophie hinter Foodsharing“, sagt Pia Brunold, die im JIZ arbeitet und sich dafür eingesetzt hat, Verteilerstation zu werden.
„Bei uns kann jeder kommen und sich kostenlos bedienen, auch ohne Berechtigungsschein wie bei den Tafeln. Meinetwegen kann man auch im Porsche vorfahren.“

Dabei sieht sich „Foodsharing.de“ nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu anderen sozialen Projekten wie den Tafeln. Auch wer selber nichts in den Kühlschrank gelegt hat, darf sich hier versorgen. „Es geht uns einfach darum, dass möglichst wenig vergammelt“, sagt Pia Brunold.

Von Montag bis Freitag steht im JIZ der Fair-Teiler Kühlschrank zwischen 13 und 18 Uhr jedem offen, der Lebensmittel bringen oder abholen möchte. Ausgenommen sind Lebensmittel mit einem „Verbrauchsdatum“, zum Beispiel roher Fisch und Geflügel, wegen der Gefahr von Salmonellen.

Besonders wichtig sind die Lebensmittelspenden der vielen Privatpersonen. Inzwischen hat Foodsharing aber auch Partner im Münchner Einzelhandel, wie Barbara Merhart erklärt, die für Foodsharing in München arbeitet: „Wir hoffen natürlich, dass besonders die Händler vom Viktualienmarkt ihre Sachen ins JIZ bringen.“ Merhart: „Weitere Partner sind zum Beispiel der Biomarkt Vollkorner oder Rackls Backstube.“

Allein in München haben sich inzwischen fast 500 freiwillige Helfer bei „Foodsharing.de“ registriert, die mithelfen, die Spenden zu den Fair-Teiler-Zentren zu bringen: Nach Neuhausen, Giesing, Haidhausen oder ins Eine-Welt-Haus an der Schwanthalerstraße, wo die Spenden täglich (außer Sonntags) von neun bis 23 Uhr jedem zur Verfügung stehen.

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