Ein Gespräch über den Leistungssport in der Schule

Nymphenburg - Schüler für den Sport zu begeistern und ihnen Spaß an der Bewegung zu vermitteln, das ist das Hauptziel des B&G health club an den Nymphenburger Schulen. Als schuleigenes Fitness-Studio für Schüler, das von Schülern als Instruktoren betreut wird, ist es ein wesentlicher Bestandteil der Schulen.
Zur Feier seines bereits zwanzigjährigen Bestehens waren junge Leistungssportler zu einer Gesprächsrunde zum Thema „Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport“ eingeladen worden. Darunter auch Tim Hasbargen, der vor einem Jahr an den Nymphenburger Schulen sein Abitur ablegte und heute als Nachwuchsbasketballer beim FC Bayern München aufgebaut wird.
Wie der Alltag junger ambitionierter Sportler zwischen Training und Schule aussieht, weiß er aus eigener Erfahrung: „Früh morgens ging es erst einmal zum Training in die Halle, dann hat mich mein Trainer zum Unterricht gefahren, danach stand wieder Training auf dem Programm. Da ist die Unterstützung durch die Schule schon extrem wichtig.“
Die hat Tim Hasbargen an den Nymphenburger Schulen bekommen. „Die Lehrer waren schon sehr verständnisvoll und auch die Sporthallen der Schule und das Fitness-Studio konnte ich zum Trainieren nutzen.“ Sein Teamkollege Malo Valérien und ihr gemeinsamer Trainer Felix Czerny waren sich mit ihm einig, dass ohne die Unterstützung durch die Schule eine Karriere als Leistungssportler schwierig sei. Beide haben Erfahrungen an einer Schule gesammelt, die als Basketball-Zentrum die Spieler sehr gefördert habe.
Was schon bei den Basketballern schwierig erscheint, wird für Leistungsträger im Wintersport noch viel schneller zum Problem, wie der Snowboarder Konstantin Schad, diesjähriger Fünfter des Gesamtweltcups und Gewinner der Bronzemedaille bei den X-Games in Aspen, aus eigener Erfahrung berichtete: „So im Alter von 15 Jahren ging es damit los, dass ich den ganzen Winter über in Europa unterwegs war. Ich weiß noch, dass in einem Schuljahr die von mir selbst mitgeschriebenen Einträge in meinem Physikheft gerade einmal eineinhalb Seiten lang waren. Ohne die Unterstützung sportbegeisterter Lehrer wäre ein Schulabschluss nicht zu schaffen gewesen. Einige meiner Mannschaftskollegen haben deshalb die Snowboard-Karriere aufgegeben. Für sie war der Spagat zwischen Schule und Leistungssport einfach zu groß.“
Neben der Berücksichtigung von Trainings- und Wettkampfzeiten bei der Unterrichts- und Prüfungsplanung erhalten die Schüler der Sportklasse zusätzlich zum normalen Sportunterricht Koordinations- und Konditionsschulung, wobei das schuleigene Fitness-Studio eine wesentliche Rolle spielt. Wissenschaftlich betreut wird das Sportklassenkonzept von Professor Renate Oberhoffer, Institut für Präventivmedizin im Kindes- und Jugendalter an der Technischen Universität.