Ein Fluss, nur unter der Erde
Der Glockenbach verläuft seit Jahren unterirdisch, schreibt AZ-Leser Frank Zeininger. "Ist schlichtweg noch niemand auf die Idee gekommen, dem Viertel seinen Bach wiederzugeben?"
Isarvorstadt - Es könnte alles so einfach sein. Das angesagte Glockenbachviertel verdankt seinen Namen natürlich dem gleichnamigen Bach. Und wenn man so durch den Stadtteil schlendert, gelangt man auch recht bald an ein passendes Gewässer.
Doch was ist das? Der vorgefundene Wasserlauf hört auf den klangvollen Namen "Westermühlbach". Konfusion. Das wussten Sie nicht?! Da geht es Ihnen wie geschätzten 70 Prozent der Anwohner.
Und manch einer will wohl auch einfach nur glauben, dass dieser Bach, den er da tagtäglich sieht, seinem Viertel den Namen gab.
Erst wenn man im wahrsten Sinne des Wortes tiefer gräbt, kommt man der Wahrheit näher: Der echte Glockenbach verläuft nämlich schon seit Jahren unterirdisch. Er zweigt bei der Pestalozzistrasse 35 vom Westermühlbach ab. Von hier fließt er unsichtbar bis zur Blumenstraße.
Nun bügelt man vergleichbare Probleme an anderen Orten einfach aus, indem man Bäche wieder freilegt. Das ist leider beim Glockenbach ein wenig schwierig: Müsste man doch dafür mindestens 20 Häuser abreißen. Einzig am Holzplatz wäre die Möglichkeit einer Offenlegung gegeben.
Es stellt sich also die Frage: Ist schlichtweg noch niemand auf die Idee gekommen, dem Viertel seinen Bach wiederzugeben? Oder wäre der Aufwand doch ein wenig zu groß? Oder aber hat man schlichtweg Angst, dass früher oder später einer der Party-Touristen darin ertrinken könnte…?!
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