Ein Bus für Streetworker am Stachus
Seit neun Monaten gibt's das Projekt: "cool bleiben – friedlich feiern in München". Wie Clubs, Polizei und Stadt gegen Gewalt auf der Partymeile vorgehen
Altstadt - Das Wochenende verspricht, herrlich zu werden. Das wird sich auch im Münchner Nachtleben niederschlagen. Allein auf der „Feiermeile“ oder „Feierbanane“ zwischen Sendlinger Tor, Stachus und Maximiliansplatz werden wieder etwa 10.000 Leute erwartet. Zwölf Münchner dürfen nicht dabei sein. Sie bekamen „Betretungsverbote“ vom KVR, weil sie durch Gewaltstraftaten aufgefallen waren. Lassen sie sich trotzdem blicken, drohen 500 Euro Strafe.
Seit neun Monaten versuchen 25 von insgesamt 35 Clubs an der Sonnenstraße gemeinsam mit der Stadt und der Polizei, der Besorgnis erregenden Gewalt im Umfeld Herr zu werden. Am Freitag trafen sich die Initiatoren des Projektes „cool bleiben – friedlich feiern in München“ tagsüber im Pacha, um eine erste Bilanz zu ziehen. Was offenbar gut funktioniert, ist die Zusammenarbeit. Das betonten alle Initiatoren.
Dass die Gewalt weniger wird, ist allerdings noch nicht zu erkennen. Von Januar bis Mai registrierte die Polizei sowohl 2012 als auch heuer 47 Gewaltdelikte. Die Schwerpunkte haben sich nur verlagert. Auf der Sonnenstraße sank die Zahl der Fälle von 24 auf 13, ebenso am Stachus von 36 Körperverletzungen auf 29.
Dafür nahmen Gewaltstraftaten am Maximiliansplatz von 12 auf 25 zu. Für Polizeivizepräsident Robert Kopp sind die Zahlen noch wenig aussagekräftig: „Wir haben positive Signale. Jetzt stehen wir vor einer Bewährungsprobe“.
Im Auftrag der Stadt sind seit Oktober an den Wochenenden zwei Streetworker von Condrobs nachts an der Feiermeile unterwegs. Seit April haben sie am Stachus-Brunnen nun einen festen Standplatz und einen eigenen Bus. Der gebrauchte VW mit Standheizung wurde vom AZ-Verein „Münchner helfen“ mitfinanziert.
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