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Eifersucht als Motiv? Neue Erkenntnisse im Nymphenburger Mordfall

Ein 36-jähriger Mann gesteht auf der Polizei, dass er seine Frau getötet hat. Vorausgegangen war angeblich ein Streit aus Eifersucht.
Ralph Hub
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IT-Experte (36) aus Nymphenburg legt nach Bluttat bei der Polizei ein grausames Geständnis ab. (Symbolbild)
IT-Experte (36) aus Nymphenburg legt nach Bluttat bei der Polizei ein grausames Geständnis ab. (Symbolbild) © Boris Roessler/dpa/Symbolbild

Nymphenburg – Mit einem Küchenmesser hat ein 36-Jähriger in der Nacht auf Dienstag seine Ehefrau getötet. Aus Eifersucht, wie er zugegeben hat. Nach aktuellem Ermittlungsstand hatte die 38-Jährige aber gar keine Affäre.

Auf dem Handy seiner Frau fand der IT-Experte Nachrichten. Er wurde wütend und war davon überzeugt, dass ihn seine Frau nach nur zwei Jahren Ehe mit einem anderen Mann betrügen würde. Am Dienstagabend kam es zu einem heftigen Streit.

Täter sticht mit Küchenmesser mehrfach zu

Dabei griff er, wie er später der Polizei gestand, zu einem Küchenmesser mit einer 25 Zentimeter langen Klinge. Immer wieder stach er auf die 38-Jährige ein. Laut Obduktionsergebnis starb die Münchnerin am Dienstag gegen 0.30 Uhr.

Etwa eineinhalb Stunden später klingelte es am Einlass der PI 42 in Neuhausen. Der Besucher erzählte den Beamten, dass er seine Frau in deren gemeinsamer Wohnung in Nymphenburg erstochen habe, er wolle sich freiwillig stellen, sagte er ohne größere Regung.

In der Wohnung in der Nähe des Nymphenburger Kanals fanden Polizisten die blutüberströmte Leiche der 38-Jährigen. Der IT-Fachmann wurde festgenommen. Fahnder der Mordkommission K 11 vernahmen den Verdächtigen. Dabei machte der Ehemann laut Polizei umfassende Angaben und legte auch ein Geständnis ab.

Tat aus Eifersucht?

"Er verübte die Tat aus Eifersucht", sagt Polizeisprecher Werner Kraus. Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die 38-Jährige aber offenbar keine Affäre hatte. Auf Nachfrage der AZ sagte ein Polizeisprecher: "Es sieht eher nicht danach aus, das es einen Liebhaber gab."

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Der Ehemann wurde am Mittwoch einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft München I, die die Ermittlungen leitet, beantragte einen Haftbefehl wegen Totschlags. Die Fahnder gehen offenbar von einer Tat im Affekt aus.

Laut Strafgesetzbuch Paragraf 212 droht ihm bei einer Verurteilung eine Gefängnisstrafe zwischen fünf und 15 Jahren. Der IT-Fachmann wird voraussichtlich in der JVA Stadelheim auf seinen Prozess warten. 

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7 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Hanswurst am 13.10.2020 17:40 Uhr / Bewertung:

    Sorry, aber "zunehmend"?
    Der gefährlichste Ort für Frauen ist weder die U-Bahn oder der einsame Park, es ist und war schon immer zu Hause beim Ehemann.
    Das ist in allen Schichten und allen Gesellschaften so.

  • Ach so am 14.10.2020 12:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Hanswurst

    Ich denke, für die Frau ist es egal, wo sie vergewaltigt, belästigt, getötet wird. Sowohl vom Ehemann als auch von Fremden im Park hat sie es nicht verdient. Dass bei Streitereien jetzt so viele Messer dabei eine Rolle spielen, spricht für sich. Bei aller Gleichberechtigung, die Frauen sich so hart erkämpft haben, ist es furchtbar, jetzt diese rückwärtsgerichteten Entwicklungen sowohl im eigenen zuhause als auch im öffentlich Raum zu sehen. Die Zeit, wo Frauen sich vor Männern fürchten mussten, sollte doch vorbei sein und die Zeit, wo Meinungsverschiedenheiten nicht mit Worten sondern ganz schnell mit gefährlichen Waffen ausgetragen werden, auch.

  • Der wahre tscharlie am 14.10.2020 16:37 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Ach so

    "Bei aller Gleichberechtigung, die Frauen sich so hart erkämpft haben, ......."

    Wie bitte? Wo sind die Frauen heute denn gleichberechtigt? Sie haben sich mehr Rechte als früher erkämpft, sind aber noch lange nicht gleichberechtigt.
    Und Gleichberechtigung heißt überhaupt nicht, dass Frauen deshalb vor Übergriffen von Männern geschützt sind. Denn ob sexuelle oder körperliche Gewalt gegenüber Frauen geht IMMER von MÄNNERN aus.

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