Eichhörnchen-Verein vor dem Aus?

Der Tierschutzverein stellt die Unterstützung für den „Eichhörnchen Schutz“ ein. Die Chefs beider Organisationen fordern: München braucht endlich eine Auffangstation für Wildtiere! 
Natalie Kettinger |
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Zieh-Schwester Bianca beurteilt die Welt nach ihrem Geschmack - hier beißt sie in einen Stift
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Spannend! Nanni untersucht die Ausrüstung von AZ-Fotograf Sigi Müller.
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Bianca turnt auf ihrer Voliere herum.
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Klettern kann die kleine Nanni schon fast wie eine Große.
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Das Kletterseil im Wohnzimmer ihrer Pflege-Eltern gefällt ihr besonders.
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Der Tierschutzverein stellt die Unterstützung für den „Eichhörnchen Schutz“ ein. Die Chefs beider Organisationen fordern: München braucht endlich eine Auffangstation für Wildtiere!

Waldtrudering / Riem - Das Schicksal der Eichhörnchen-Babys Hanni und Nanni aus der Melusinenstraße hat die Münchner bewegt: Bei Fällarbeiten waren die beiden zu Waisen geworden. Hanni starb an den Verletzungen, die sie beim Absturz des Kobels erlitten hatte, Schwesterchen Nanni lebt nur noch, weil sich der Verein „Eichhörnchen Schutz“ seitdem um sie kümmert. Doch nun droht den Ehrenamtlichen das Aus.

Der Tierschutzverein wird sie ab 1.Juli nicht mehr unterstützen, da er sich selbst um die abgegebenen Wildtiere kümmern möchte – wenn das Katzenhaus fertig und mehr Platz ist.

„Wir wissen nicht, wie es weitergeht“, sagt „Eichhörnchen Schutz“-Vorsitzende Heidi Gallenberger. „Wir wissen nur, dass wir weitermachen, so lange es sich finanzieren lässt.“ Traurig fügt sie hinzu: „Aber wir sind halt keine Millionäre.“

Die Waldtruderingerin und ihre Tochter haben den „Eichhörnchen Schutz“ vor sieben Jahren gegründet. „Seitdem haben wir mehr als 2000 Wildtieren geholfen, vor allem Eichhörnchen-, Feldhasen- und Wildkaninchen-Säuglingen“, sagt Heidi Gallenberger. Münchner Bürger brachten versehrte oder verwaiste Vierbeiner zu ihr, die Tierrettung, das Tierheim – auch mangels Alternative, weil es in der Stadt zwar jede Menge Wildtiere, aber keine Auffangstation für sie gibt.

Zehntausende Stunden haben sich Gallenberger und ihre Mitstreiter um die Winzlinge gekümmert, sie im Vier-Stunden-Takt gefüttert, ihre Verletzungen versorgt, sie wieder ausgewildert. Rund 25 000 Euro kostet die Pflege der Tiere im Jahr. Mit den Beiträgen der 170 Vereinsmitglieder (je 20 Euro/Jahr) lässt sich dieser Betrag nicht stemmen. Hilfe kam bisher vom Tierschutzverein, 22 000 Euro waren es allein im Jahr 2013. Doch nun ist Schluss.

„Wir sind dabei, mit dem Amtsveterinär ein neues Konzept für unsere Wildtier-Abteilung im Tierheim auszuarbeiten“, sagt Kurt Perlinger, der Vorsitzende des Tierschutzvereins. Dafür werden unter anderem neue Wildtierpfleger eingestellt. „Alle Wildtiere, die nicht schwer verletzt sind und ausgewildert werden können, bringen wir hier durch“, sagt Perlinger – aber auch: „Tiere, die nicht selbstständig fressen können, sollen dann nicht mehr angenommen werden.“

Um eben diese Tiere hat kümmert sich noch der Hörnchen-Verein. „Wenn wir aufgeben müssen, wird die Situation wieder folgende sein: Wird ein Tierchen gefunden, nimmt es niemand auf und nach zwei Tagen ist es verhungert“, sagt Heidi Gallenberger.

Deshalb fordern sowohl die Hörnchen-Mutter als auch der Chef des Tierschutzvereins: München braucht eine Auffangstation für Wildtiere. Weil scheue Zeitgenossen wie Rehkitze im Tierheim aufgrund des Geräuschpegels gar nicht gehalten werden können. „Und weil wir gezeigt haben, dass der Bedarf da ist“, sagt Heidi Gallenberger. „Jetzt ist die Politik gefragt!“

 

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