Ehemaliges HVB-Forum: Bankhaus wird zum Eventpalast

Kult-Gastronom Michi Kern will das ehemalige HVB-Forum mit Leben füllen und ein Eventhotel daraus machen - vorerst. Langfristig plant die Bayrische Hausbau mit einem Fünf-Sterne-Hotel.
von  Lisa Marie Albrecht
Im ehemaligen HVB-Forum sollen zwischenzeitlich ein Hotel und verschiedene Gastronomie-Angebote entstehen.
Im ehemaligen HVB-Forum sollen zwischenzeitlich ein Hotel und verschiedene Gastronomie-Angebote entstehen. © imago

München/Altstadt - Ein "Happening" soll es werden, erzählt Michi Kern der AZ, wenn man sich in seinem neuen Event-Hotel in der Kardinal-Faulhaber-Straße 1 aufhält. Das Hotel, in dem auch Kulturveranstaltungen, Gastronomie und Bars einziehen sollen, wird "The Lovelace" heißen und soll am 1. April dieses Jahres eröffnen. Es ist eine Zwischennutzung bis Ende 2018.

Das denkmalgeschützte Gebäude, ursprünglich als Königliche Filialbank gebaut und zuletzt als Vorstandssitz der Hypo Vereinsbank genutzt, gehört der Bayerischen Hausbau: Die wollte ursprünglich ein luxuriöses Hotel bauen, was jedoch durch eine Klage der Besitzerin des Bayerischen Hof verhindert wurde – vorerst.

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Auf AZ-Nachfrage heißt es von der Hausbau: "Wir halten an dieser Planung weiterhin fest." Man habe für ein Fünf-Sterne-Hotel, 40 Wohnungen und Ladeneinheiten bereits eine Baugenehmigung erhalten. Nun werde es wegen der Klagen aber zunächst die Zwischennutzung geben. "Wir gehen davon aus, dass wir bis dahin größtmögliche Rechtssicherheit erlangt haben."

Nicht das einzige Lokal für Kern

Solange hat die Hausbau der Zwischennutzung durch Kern und seine Mitstreiter zugestimmt. "Das erfordert Mut", lobt Kern. "Sie haben sich nicht für das leichteste Konzept entschieden." Seine Mitgeschäftsführer für das "Lovelace" sind der Architekt Gregor Wöltje und die Kunsthistorikerin Elisabeth Kieser. Mit ihr führt Kern auch das Café "Lost Weekend" in der Schellingstraße, in dem regelmäßig Lesungen stattfinden.

Überhaupt kennt sich Kern mit Events bestens aus: Er ist Teilhaber des Pacha Clubs und managte in der Vergangenheit Szenelokale wie das "Café King" oder das erste vegane Restaurant der Stadt, "Saf". Außen wie das Ritz, innen so ausgefallen wie das einstige Studio von Andy Warhol in New York – das ist die Idee für das Hotel. 32 Zimmer und vier Suiten soll es in dem 4800 Quadratmeter großen Haus geben, die in den Büroräumen der Bank entstehen.

Große Hotelbar auf dem Dach

Auf drei Stockwerken sollen zudem Ausstellungen, Events, Diskussionen und Perfomances stattfinden, in der Lobby soll es einen 24-Stunden-Kiosk und ein Café geben. Daneben: Pop-up-Stores, also temporäre Geschäfte. Das "The Lovelace" wird zwar kein Club, aber es wird eine große Hotelbar auf dem Dach geben, die wie das ganze Gebäude öffentlich zugänglich sein wird, so Kern.

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Geplant ist auch Live-Musik, bevorzugt unplugged und von Singer-Songwritern; und statt eines Restaurants mehrere kleine, wechselnde Pop-Up-Gastronomien. "Es ist ein temporäres Projekt, das sich während der ganzen Zeit entwickeln soll. Fertig sind wir erst am letzten Tag."

Etwas mehr als eine Million Euro hat die Gruppe um Kern in das Projekt investiert. Das Hotel wird also im Inneren das Gegenteil dessen, was die herrschaftliche Fassade vermuten lässt: Essoll jeden einladen, einen Kaffee zu trinken, eine Ausstellung zu besuchen, den Blick über München zu genießen – ein unkonventionelles Hotel zum Mitmachen.

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