Ehefrau getötet? Polizei verfolgt Hinweise und setzt Belohnung aus

Altperlach - Die Mutter von zwei kleinen Buben lag tot im Bettkasten des Kinderzimmers, als sie im November 2020 von der Polizei gefunden wurde. Seitdem läuft die Fahndung nach dem Ehemann von Benafsha M. († 34). Er hat sich nach der Tat ins Ausland abgesetzt.
Das Landeskriminalamt hat jetzt eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zur Festnahme von Abdul Mohammad Tukhi führen. Gegen den 42-Jährigen liegt ein internationaler Haftbefehl wegen Totschlags vor.
Tatverdächtiger zuletzt im November 2020 gesehen
"Wir erhoffen uns weitere Hinweise auf den Aufenthaltsort des Verdächtigen", sagt Polizeisprecher Werner Kraus. Die Belohnung könnte Bekannte des Tatverdächtigen bewegen, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Aus diesem Grund wird der 42-Jährige auch mit einem Fahndungsplakat gesucht, das über das Internet weltweit verbreitet wird.
Abdul Mohammad Tukhi wurde zuletzt im November vergangenen Jahres in Begleitung eines Bekannten am Hauptbahnhof gesehen. Er besuchte ein Reisebüro und soll sich anschließend mit dem Zug in Richtung Italien abgesetzt haben. Zu diesem Zeitpunkt galt seine Frau zunächst noch als vermisst. Als die 34-Jährige später tot in der Wohnung in der Ottobrunner Straße gefunden wurde, war ihr Mann bereits untergetaucht.
Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt
Die Obduktion ergab, dass die Frau durch mehrere Stiche in die Brust getötet worden war. Benafsha M. hinterließ einen vier- und einen siebenjährigen Sohn. Ein Vormund wurde für beide bestellt. Sie leben inzwischen bei Verwandten.

Das Ehepaar hatte vor gut zwei Jahren geheiratet und lebte erst seit März 2020 in Neuperlach. Beide stammen ursprünglich aus Afghanistan. Die Frau hatte inzwischen die deutsche Staatsangehörigkeit. Ihr Mann, der seit 2010 in Deutschland lebt, hat eine Aufenthaltsgenehmigung. Er war zuletzt arbeitslos.
Er habe "extreme Ansichten, was die Beziehung von Mann und Frau betrifft", hieß es im Herbst bei der Staatsanwaltschaft München I. Das könnte der Auslöser für die Bluttat gewesen sein. Bisher gingen sieben Hinweise aus der Bevölkerung auf den gesuchten 42-Jährigen ein. Eine heiße Spur ist nicht dabei, heißt es bei der Polizei.
Der Verdacht liegt nahe, dass Tukhi sich an den Hindukusch abgesetzt hat. Dort müsste er die Münchner Polizei nicht fürchten. Es gibt keine Möglichkeit, ein Rechtshilfeersuchen an die afghanische Justiz zu richten. Das liegt zum einen daran, dass in dem Land gekämpft wird. Zudem würde dem Flüchtigen in Afghanistan wegen eines Tötungsdelikts die Hinrichtung drohen. Das wiederum macht es den deutschen Fahndern unmöglich, afghanische Sicherheitsbehörden um Unterstützung zu bitten.
Tötungsdelikt in Altperlach: Zeugenaufruf der Polizei
Personen, die sachdienliche Hinweise insbesondere zum Aufenthaltsort des Tatverdächtigen geben können, wenden sich bitte an das Polizeipräsidium München (Kommissariat 11, Telefon 089/2910-0) oder an jede andere Polizeidienststelle.
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