E-Rolli-Fahrerin fährt Rentnerin um und flüchtet
Ludwigsvorstadt - Einen nicht unbedingt alltäglichen Fall von Unfallflucht muss die Münchner Verkehrspolizei aufklären: Gesucht wird eine Frau, die auf einen elektrisch angetriebenen Krankenfahrstuhl angewiesen ist. Eine 88-jährige Rentnerin aus München überquerte an einer Ampel am Freitagmittag die Kreuzung Landwehr- und Schillerstraße. "Die Fußgängerin hatte dabei Grün und hat alles richtig gemacht", sagt Polizeisprecher Michael Riehlein.
Die Rentnerin hatte die gegenüberliegende Straßenseite noch nicht erreicht, als eine Frau in einem Elektrorollstuhl über die Kreuzung fuhr und direkt auf die Fußgänger zuhielt. Die Rollifahrerin wich nicht aus, sondern erfasste die 88-Jährige mit ihrem Gefährt von hinten. Die Rentnerin stürzte und verletzte sich dabei schwer. Obwohl die 88-Jährige immer wieder nach den Personalien der Rollstuhlfahrerin fragte, verweigerte die Frau jegliche Auskunft. "Stattdessen setzte sie die Fahrt über den Gehweg einfach fort", so der Polizeisprecher, ohne Hilfe für das am Boden liegende, schwer verletzte Opfer zu rufen.
München: Sturz nach Unfall mit Rollstuhlfahrerin
Die Rentnerin wurde später von einem Notarzt ins Krankenhaus gebracht. Dort stellten die Ärzte unter anderem einen Oberschenkelhalsbruch bei der 88-Jährigen fest. Für eine hochbetagte Patientin wie die Münchnerin eine lebensgefährliche Verletzung. Oft verheilt bei Senioren eine Fraktur des Oberschenkelhalsknochens nicht mehr richtig, meist muss ein künstliches Hüftgelenk ersetzt werden.
Die Polizei bittet bei der Suche nach der flüchtigen Rollifahrerin um Unterstützung. Zeugen, die zum fraglichen Zeitpunkt in der Ludwigsvorstadt eine Frau im Rolli gesehen haben, sollen sich bitte melden unter Tel.: 6216 3322.
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