Dürfen wir noch Fisch essen?
Nymphenburg - Die Nachfrage nach Fisch steigt stetig: In den Schwellenländern wird Jahr für Jahr immer mehr Fisch konsumiert und auch in den westlichen Kulturkreisen ist Fisch zu dem Fleischersatz schlechthin geworden.
Industrielle Fang- und Zuchtmethoden bestimmen die Fischproduktion weitgehend. Fisch kann fantastisch schmecken, wenn ein guter Koch zu Werke geht und gesunde Tiere aus natürlichen Gewässern zubereitet.
Aber die Spatzen pfeifen es schon lange von den Dächern: Wenn wir Fisch aus Wildfang essen, machen wir uns womöglich mitverantwortlich für die Ausrottung von Beständen durch Überfischung und/oder für „unnötiges“ Töten durch Beifang (bei fragwürdigen Fangmethoden).
Bei der sogenannten Aquakultur, bei der Fische in Gehegen im Meer und Seen oder in Becken gehalten werden und die zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Lage ebenfalls problematisch: In asiatischen Fischfarmen werden auf engsten Raum Milliarden von Fischen gezüchtet und gemästet.
Die Besatzdichte ist derart überstrapaziert, dass in der Regel Antibiotika im Futter eingesetzt werden müssen. Viele Fischprodukte sind mit Siegeln gekennzeichnet.
Aber wenn wir im Supermarkt vor dem Fischregal mit zwei handvoll Siegeln auf den Fischverpackungen konfrontiert sind, erfahren wir zumeist gar nichts: Weder ob der Fisch „sauber“ ist noch ob sein Bestand bedroht ist, ob er halbwegs gut gelebt hat und mit welchen Methoden er gefangen wurde?
Die Umwelt-Akademie München möchte die aktuellen Bemühungen im Rahmen der "Common Fishery Policy" der Europäischen Kommission beleuchten und deren Hemmnisse aufzeigen.
Dazu hat sie zwei Expertinnen aus dem hohen Norden gewinnen können: Dr. Iris Menn, Greenpeace e.V. Hamburg, Campaignerin u.a. für den Bereich Fisch und Herausgeberin des „Greenpeace Fischführers“ und Nicole Knapstein, Journalisten und Initiatorin von www.fischeinkaufsfuehrer.de, dem Fischführer für den Norden, und Mitinitiatorin der "Slow Fish"-Messe in Hamburg.
Wann? Dienstag, 3. Dezember 2013, 19 Uhr
Wo? Schweisfurth-Stiftung, Südliches Schlossrondell 1
Wer? Umwelt-Akademie München
- Themen:
- Europäische Kommission
- Greenpeace