Dschungel Müllerstraße

Die Münchner (Lebens-)Künstlerin Petra Perle schreibt über das Nachtleben in der Müllerstraße.
Petra Perle |
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Lebenskünstlerin Petra Perle schreibt über das Nachtleben in der Müllerstraße
AZ-Montage/Daniel von Loeper Lebenskünstlerin Petra Perle schreibt über das Nachtleben in der Müllerstraße

Es trennen sie Welten: Während die einen es lieben, zeigefreudige Selbstdarsteller beim „Dschungeln“ zu beobachten, gruseln sich die anderen schon beim Gedanken an das schadenfreudige TV-Format und glotzen aus Trotz nur noch Arte oder aus dem Fenster. Was man da dann eventuell sieht, sind die beiden Lager im Wohngebiet-Dschungel Müllerstraße.

Während die einen da einfach nur wohnen wollen, möchten die anderen da einfach nur feiern und Kohle machen – am besten die ganze Nacht und geräusch-intensiv. Unter einem Wohnhaus eine Diskothek zu betreiben, die bei jungen Leuten als „Der laute Keller“ berühmt-berüchtigt ist, fördert sofort die nachbarschaftliche Solidarität: Die gestressten Anwohner tun sich zwangsläufig zusammen, um gegen den Eindringling vorzugehen. Der Chef des Clubs „Registratur“ hat nun auch registriert, dass die

Standortwahl für seinen Club, mitten in einer Wohnstraße, nicht seine beste Entscheidung war.

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Eine endlich abbezahlte Eigentumswohnung, durch die nächtelang ein nerviger Bass wummert, will schließlich von seinen Bewohnern verteidigt werden! Wer so einen hirnlosen Quatsch genehmigt, wohnt sicher nicht im Nebenhaus, sondern gemütlich in der stillen Vorstadt.

Doch macht nur die Vielfalt ein gesundes Stadtklima aus: Der nette Rentner ist hier genau so zu Hause wie die freundliche Familie und der fröhliche Hundebesitzer im Einklang MIT rücksichtsvollen Nachteulen.

Leider gibt es aber zu viele egoistische Betreiber, die auf ihren eigenen Profit konzentriert sind und nicht das Große und Ganze sehen. Doch auch die spüren es irgendwann am eigenen Leib: Im Team erkämpft man sich leichter seine Sterne als im Alleingang.

Es ist wie im Dschungel: Wer sich nicht an die Regeln hält, egoistisch und rücksichtslos ist, fliegt früher oder später raus, egal wie viel Gewürm er geschluckt hat.

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