Drygalski-Allee: Im Neuen noch das Alte sehen

Vieles stand zur Debatte. Jetzt stellt sich immer deutlicher heraus, welcher Glücksgriff mit der neuen Nutzung des ehemaligen Heizkraftwerks an der Drygalski-Allee gelungen ist.
von  Adrian Prechtel
Alte Installationen und Schaltflächen sollen als Elemente erhalten bleiben.
Alte Installationen und Schaltflächen sollen als Elemente erhalten bleiben. © adp

Vieles stand zur Debatte. Jetzt stellt sich immer deutlicher heraus, welcher Glücksgriff mit der neuen Nutzung des ehemaligen Heizkraftwerks an der Drygalski-Allee gelungen ist.

Obersendling - In das ehemalige Heizkraftwerk an der Drygalski Allee zieht ein Kare-Möbelhaus. Bei einer öffentlichen Führung wurde jetzt das Raumkonzept vorgestellt, das Kare hier plant.

Schon diesen Sommer (wohl im September) eröffnet hier der europäische Flagship-Store des Möbelhauses, das vor 33 Jahren in der Lindwurmstraße begann.

Dieser Teil des Gebäudes umfasst die unteren fünf hohen Stockwerke. Hier wird Einkaufen möglich sein, wie auch der Besuch von einer Möbel- und Einrichtungsideen-Ausstellung und ein Museum für Zukunftswohnmodelle.

Ein Industriedenkmal verheimlicht die alte Nutzung nicht

Die oberen Geschosse werden dann ein Jahr später, im Sommer 2015, fertig und umfassen noch einmal 3000 Quadratmeter Bürofläche. Rund 200 Beschäftigte werden am Ende hier arbeiten, etwas mehr als während der Hochzeit des Kraftwerkbetriebes. 

Was die Umnutzung im bestehenden Heizkraftwerkgebäude so angenehm macht: Auch im Inneren wird die alte Kraftwerksstruktur sichtbar bleiben. Nichts wird verbaut, die alten Kessel werden offengelassen. Ein Kran auf Laufkatzen bleibt erhalten, der früher schwere Gasturbinen von Siemes an ihren Platz hievte, die offenen Stromleitungen mit den Isolatoren sind noch an den Wänden.

Im obersten Stockwerk wird es am Ende ein Restaurant geben, das über den Tag hinweg vom Cafe über eine Fruchtcocktail bis hin zu einem Restaurant wechselt. 70 Plätze sind innen vorgesehen, 100 auf der Dachterasse.

Die Geschichte des Heizkraftwerkes an der Drygalski-Allee

Das ehemalige Heizkraftwerk  selbst hat eine interessante Geschichte: Es versorgte mit Gasturbinen die neue Siedlung Fürstenried mit Strom und Warmwasser in Form von Fernwärme. Dies war in einer Zeit, als Atomstrom als modern galt, außergewöhnlich.

Das kleinere Kraftwerk wurde mit dem Bau des Großkraftwerks an der Brudermühlstraße langsam überflüssig und unrentabel. Diente aber noch längere Zeit zur Notwärmeversorgung, falls es zu Störungen in anderen Kraftwerken gekommen wäre.

Ein Rest seiner Funktion ist bis heute erhalten geblieben: Es gibt noch Hochbehälter hier mit heißen Wasser als Überlaufventil der Fernwärmeversorgung und für den Fall von Versorgungsengpässen.

 

 

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