Droht dem Mühlhäuser-Haus der Abriss?

Für den Komplex in der Fußgängerzone gibt es wohl einen Antrag auf Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses. Das Anliegen wird vom Landesdenkmalamt geprüft.
Altstadt - Eigentlich will die Stadt das historisch gewachsene Gesicht im Herzen Münchens erhalten. Dazu gehört auch das denkmalgeschützte Mühlhäuser-Haus in der Kaufingerstraße 24. Doch das Planungsreferat bestätigte gegenüber dem "Merkur" nun, dass ein Abriss-Antrag für das fünfstöckige Gebäude vorliege.
Doch der Eckbau mit dem markanten Erker, der 1888 bis 1890 von Lorenz Wimmer erbaut wurde, ist denkmalgeschützt - allerdings nur das Eckhaus. Denn der hintere Teil des Gebäudekomplexes zur Frauenkirche hin wurde erst später errichtet.
Nach Angaben des Landesdenkmalamtes ist das ganze Gebäude ein fester Bestandteil des Ensembles Altstadt München. Pläne, das Gebäude abzubrechen, lägen der Behörde bislang nicht vor, so eine Sprecherin. Das Planungsreferat bestätigt aber, dass ein Vorbescheidsantrag vorliege, der den gesamten Komplex betreffe. Das Anliegen werde derzeit geprüft.
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Nur eine Bau-Voranfrage
Der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel hat das Vorhaben zunächst abgelehnt und sucht nun das Gespräch mit der Lokalbaukommission. Die Familie Mühlhäuser, die vor Jahren in das Immobiliengeschäft wechselte, äußerte sich bisher nicht näher zu dem Thema.
Es handele sich nur um eine Bau-Voranfrage, ein Abriss sei nicht geplant, sagte ein Sprecher der Mühlhäuser Immobilien Management München GmbH. "Wir wollen nur Eckpunkte ausloten, was möglich ist. Ein reines Zukunfts-Planspiel.“
Heute erinnert nur noch der Schriftzug Mühlhäuser auf der Fassade des Gebäudes an das einstige Modehaus. Denn schon vor mehr als einem Jahrzehnt hat der schwedische Mode-Konzern H&M das Münchner Traditionshaus abgelöst. In den oberen Stockwerken befinden sich Büros.