Drei Sterne in München
Ludwigsvorstadt - Drei Sterne sind für einen Koch die höchstmögliche Auszeichnung. Im offiziellen Duktus des Guide Michelin liest sich die Definition so: „Eine der besten Küchen – eine Reise wert.“ Bislang musste der Gast immer einen größeren Weg zu einem dieser Sterne-Tempel auf sich nehmen, monatelang auf einen Tisch warten und hoffen, dass die Rechnung sich südlich von 1000 Euro bewegt.
Das Münchner Sofitel Hotel dreht mit seiner Reihe „The Link“ den Spieß um und holt internationale Sterneköche nach München. Im Sommer war bereits Christophe Muller, Chefkoch in Paul Bocuses Aushängeladen L’Auberge, zu Gast. Jetzt gibt wieder ein Drei-Sternekoch ein Gastspiel: Emmanuel Renaut. Der Franzose trägt seit drei Jahren drei Sterne und wirkt trotz all der galaktischen Auszeichnungen ziemlich bodenständig. In seiner Küche kommen häufig Produkte aus seiner Wahlheimat in den französischen Alpen zum Einsatz.
Besonders auf eine Zutat kommt der Koch immer wieder gern zurück: „Pilze haben eine äußerst geheimnisvolle Seite an sich. Am liebsten würde ich sie in jedem Gericht einbauen, aber das geht natürlich nicht.“ Renaut liebt Pilze, aber es gibt auch Dinge, die in der Küche des Meisterkochs Hausverbot haben: „Paprikaschoten und Gurken. Ich kann damit einfach nicht arbeiten“, erklärt Renaut.
Gurken und Paprika finden sich entsprechend auch nicht in den Gerichten, die er in München vom 13. bis 19. Oktober kocht. Sein 6-Gang-Menü ist eine kleine Reise über Wälder, Weiden, Wiesen und Meer und beginnt mit Kaisergranat (Kaiserhummer), gefolgt von Pastinaken Gnocchi mit Alba Trüffel, Klosterschwein, Hecht, Hirschrücken und einer geräucherten Schokoladentarte.
Preislich liegt das Menü bei 129 Euro. Ein ziemlich günstiger Preis, sofern man überhaupt den Begriff günstig im Kontext eines Sternemenüs nennen kann.
Zur Abrundung des Menüs wird optional eine Weinbegleitung mit französischen Weinen für 79 Euro angeboten.
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